Donnerstag13. November 2025

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„Das ist unwürdig und unanständig“

„Das ist unwürdig und unanständig“
(AFP/Arno Burgi)

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Vor einem Asylbewerberheim in Ostdeutschland ist es in der Nacht zum Sonntag erneut zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei spricht von einem organisierten Angriff.

Vor einem Asylbewerberheim im sächsischen Heidenau ist es in der Nacht zum Sonntag erneut zu Ausschreitungen gekommen. Etwa hundert Asyl-Gegner hätten sich vor dem Heim versammelt und eine „offensichtlich organisierte massive Attacke“ gegen Polizisten geführt, sagte ein Polizeisprecher.

Polizeibeamte seien mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen worden. Die Polizei habe sofort eingegriffen und die Störer abgedrängt. Zuvor waren in der Nacht zum Samstag bei fremdenfeindlichen Protesten gegen die Unterbringung von Asylbewerbern vor dem neuen Heim 31 Polizisten verletzt worden.

„Unwürdig und unanständig“

Zu den Ausschreitungen kam es, als hunderte Menschen nach einer Kundgebung von Anhängern der rechtsextremen NPD versuchten, die Zufahrt zu der Unterkunft in einem ehemaligen Baumarkt in Heidenau bei Dresden zu blockieren.

Nach den Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte hat der deutsche Innenminister Thomas de Maizière die „gesamte Härte des Rechtsstaates“ angekündigt. „Wir haben eine gewaltige Welle von Hilfsbereitschaft, aber zugleich einen Anstieg von Hass, Beleidigungen und Gewalt gegen Asylbewerber. Das ist für unser Land unwürdig und unanständig“, sagte de Maizière der „Bild am Sonntag“.

„Jeder, der so denkt, sollte sich auch nur für einen Moment vorstellen, er wäre in der Situation der Flüchtlinge“, sagte de Maizière weiter. „Jedem, der so handelt, treten wir mit der gesamten Härte des Rechtsstaates entgegen.“

Auch ein Asylbewerber, „der morgen abgeschoben wird“, habe heute Anspruch auf eine faire Behandlung und darauf, in Frieden zu leben. De Maizière ermahnte gleichzeitig auch die Flüchtlinge, friedlich zu bleiben.

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