Laut Frankreichs Außenminister Laurent Fabius steht der Flüchtlingsandrang in Mazedonien "ganz oben auf der EU-Agenda". Am Montag beraten Paris und Berlin über ein gemeinsames Vorgehen in der Krise.
24.08.2015. Ein Mann trägt seinen Sohn auf den Schultern und hält seine Tochter am Arm, als er die Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien bei Idomeni überquert. Mehr als 1.500 Flüchtlinge seien zwischen dem 20. und 23. August über diesen Weg nach Mazedonien eingereist, heißt es. (dapd/Sakis Mitrolidis)
Ein kleiner Junge schaut auf einen griechischen Polizisten auf, bevor er mit seinen Eltern die Grenze zu Mazedonien überquert. (dapd/Sakis Mitrolidis)
(dapd/Robert Atanasovski)
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Gewalt an der Grenze: Ein Migrant wird verletzt, nachdem es zwischen Flüchtlingen und der mazedonischen Polizei zu Auseinandersetzungen gekommen ist (21. August 2015). (dapd/Sakis Mitrolidis)
Sondereinheiten der mazedonischen Polizei gingen mit Blendgranaten gegen die Migranten vor. (dapd/Sakis Mitrolidis)
Polizisten und Flüchtlinge treffen nahe der Stadt an der griechisch-mazedonischen Grenze aufeinander. (dapd/Sakis Mitrolidis)
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Die Wut bei den Flüchtlingen wächst. (dapd/Sakis Mitrolidis)
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Mütter und ihre Kinder warten in einer Erstaufnahmestelle in der serbischen Stadt Presevo auf die Weiterfahrt nach Zentralserbien. Tausende Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Irak sollen dann in einer Unterkunft nahe der Stadt Miratovac untergebracht werden. (dapd/Armend Nimani)
16.08.2015. Nicht nur über Griechenland versuchen Flüchtlinge nach West- und Nordeuropa einzureisen. Der neue Brennpunkt in der Flüchtlingskrise ist die Balkanroute, die über Mazedonien führt. (dapd/Dimitar Dilkoff)
Im griechisch-mazedonischen Grenzgebiet kommen täglich 2000 Migranten an, doppelt so viele wie noch vor einer Woche. (dapd/Dimitar Dilkoff)
Möglicherweise ist der Andrang auf die Ankündigung Ungarns zurückzuführen, seine EU-Außengrenze bis Ende August mit einem Stacheldraht abzuriegeln. (dapd/Dimitar Dilkoff)
Dramatische Szenen am Bahnhof von Gevgelija: (dapd/Dimitar Dilkoff)
Hunderte Menschen versuchten zum Teil mit Gewalt, einen der wenigen Plätze in den Zügen in Richtung Serbien zu ergattern. (dapd/Dimitar Dilkoff)
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Erschöpfte Flüchtlinge schlafen neben den Gleisen. Immer wieder kommen Menschen ums Leben, wenn sie nachts zu Fuß unterwegs sind und die Zuggleise als Orientierung benutzen. (dapd/Dimitar Dilkoff)
Flüchtlinge in Gevgelija: Nach der Öffnung der Grenze zwischen Mazedonien und Serbien sind mehr als 6.000 Menschen weiter nach Nordserbien gereist, sagen Helfer des Roten Kreuzes vor Ort. (dapd/Robert Atanasovski)
Ein mazedonischer Soldat hilft einem Vater mit seinem Baby in ein Zug von Gevgelija nach Serbien zu steigen. (dapd/Robert Atanasovski)
22.08.2015: An der griechisch-mazedonischen Grenze sind hunderte Flüchtlinge an den Polizisten vorbeigestürmt und haben die Grenze passiert. (dapd/Robert Atanasovski)
Die Flüchtlinge überwanden die Stacheldrahtverhaue und stürmten an mazedonischen Polizisten vorbei, die sich ihnen entgegen stellten. (dapd/Robert Atanasovski)
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Dramatische Szenen am Grenzübergang. (dapd/Robert Atanasovski)
Zahlreiche Flüchtlinge, darunter Kinder, wurden verletzt. (dapd/Robert Atanasovski)
Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hat die Lage der Flüchtlinge in Mazedonien als drängendes Problem bezeichnet. „Das ist eine sehr schwierige Situation“, sagte Fabius am Sonntag bei einem Besuch bei seinem tschechischen Kollegen Lubomir Zaoralek in Prag. „Das steht oben auf der Agenda.“
Auch Zaoralek mahnte gemeinsame Anstrengungen der EU-Mitglieder zur Beilegung der Krise an. „Das ist genau die Art von Problem, die man als gemeinsames Problem verstehen muss“, sagte der tschechische Außenminister.
„Dramatischer Anstieg“
Die mazedonischen Grenzbeamten hatten am Samstagabend die seit Donnerstag geschlossene Grenze wieder geöffnet, nachdem zuvor in dramatischen Szenen hunderte Flüchtlinge trotz des Einsatzes von Schlagstöcken und Blendgranaten (Link) die Grenzabsperrungen durchbrochen hatten (Link).
Nach der Grenzöffnung gelangten allein in der Nacht zum Sonntag mehr als 7000 Migranten von Mazedonien nach Serbien, wie das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR in Genf mitteilte. Die Hilfsorganisationen Rotes Kreuz und Roter Halbmond riefen gemeinsam zu verstärkter internationaler Zusammenarbeit auf, um den zahlreichen Flüchtlingen zu helfen. Zugleich sagten sie für die kommenden Tage einen „dramatischen Anstieg“ von Flüchtlingen auf den griechischen Inseln voraus.
Flüchtlingsansturm historischen Ausmaßes
Am Montagabend wollen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande bei ihrem Treffen in Berlin „neue Impulse“ für eine gemeinsame europäische Antwort auf die Flüchtlingskrise geben, wie am Sonntag aus dem Elysée-Palast in Paris verlautete.
Die Europäische Union erlebt derzeit einen Flüchtlingsansturm historischen Ausmaßes. Auf EU-Ebene gestaltet sich die Koordination bislang schwierig, seit Monaten gibt es keinen Konsens über die Verteilung der Flüchtlinge.
Pläne der EU-Kommission, verpflichtende Quoten für die Verteilung einzuführen, scheiterten bislang am Widerstand Großbritanniens und einer Reihe osteuropäischer Staaten. Derzeit erfolgt die Aufnahme der Flüchtlinge auf der Basis freiwilliger Zusagen.
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
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