Der Vater des Thalys-Angreifers hat seinen Sohn in Schutz genommen. Der junge Marokkaner soll "nie über Politik gesprochen" haben.
08.10.2015: Spencer Stone, einer der drei aus den USA stammenden Thalys-'Helden' ist in Kalifornien niedergestochen worden. Er erlitt mehrere Messerstiche, hat den Angriff aber überlebt. (Tageblatt/Rich Pedroncelli)
Der Anschlagsort in Sacramento (Tageblatt/Rich Pedroncelli)
Die "Thalys-Helden" (v.l.n.r.) Antony Sadler, Spencer Stone und Alek Skarlatos (r.) bei einer Pressekonferenz mit der US-Botschafterin in Frankreich, Jane Hartley. (dapd/Thomas Samson)
Am 24. August werden die drei US-Soldaten, die den Angreifer im Thalys-Zug niedergerungen und überwältigt haben von Frankreichs Präsident François Hollande mit der Ehrenlegion ausgezeichnet. (dapd/Thomas Samson)
Derweil nimmt der Vater des Thalys-Angreifers seinen Sohn in Schutz: "Er war ein guter Junge, sehr fleißig". Außerdem soll der junge Marokkaner "nie über Politik gesprochen" haben. (dapd)
Der französische Schauspieler Jean-Hugues Anglade :"Sie haben das Abteil mit einem speziellen Schlüssel geöffnet und sich eingeschlossen."
(dapd/Loic Venance)
Der mutmaßliche Thalys-Attentäter ist identifziert worden. Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen Marokkaner namens Ayoub El Khazzani, der von den spanischen Geheimdiensten als radikaler Islamist eingestuft wird. (dapd)
Diese zwei mitreisenden US-Soldaten können den Mann im Thalys-Zug überwältigen. (Twitter)
Die beiden Männer überwältigten den Angreifer und fesselten ihn. (Twitter)
Laut Medien handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen 26-Jährigen, den die spanische Polizei wegen seiner Verbindungen nach Syrien dem französischen Geheimdienst gemeldet hatte. (Twitter)
Er soll in Brüssel in den Thalys-Zug eingestiegen sein. (dapd/Philippe Huguen)
Ermittler auf Spurensuche. (dapd/Philippe Huguen)
Einladung ins Oval Office: US-Präsident Barack Obama mit den "Thalys-Helden" im Weissen Haus. (17. September 2015) (dapd/Mandel Ngan)
(dapd/Philippe Huguen)
(dapd/Philippe Huguen)
(dapd/Philippe Huguen)
Skarlatos, Sadler und Stone hatten zusammen mit einem Briten im August im Hochgeschwindigkeitszug Thalys von Amsterdam nach Paris einen schwer bewaffneten 26-Jährigen überwältigt. (dapd/Mandel Ngan)
(dapd/Mandel Ngan)
24.08.2015: Der französische Präsident François Hollande hat vier Reisende aus dem Thalys-Zuges wegen ihres mutigen Eingreifens gegen einen Bewaffneten mit dem höchsten Verdienstorden des Landes ausgezeichnet. (Tageblatt/Michel Euler)
(dapd/Michel Euler)
Die Männer hatten am Freitag einen schwer bewaffneten 26-Jährigen in dem Hochgeschwindigkeitszug von Amsterdam nach Paris gemeinsam überwältigt. (dapd/Michel Euler)
Die Männer hätten gezeigt, dass man die Kraft haben könne, sich dem Terror zu widersetzen, sagte Hollande bei einem Empfang im Élysée-Palast, nachdem er sie in die Ehrenlegion aufgenommen hatte. (Tageblatt/Michel Euler)
(Tageblatt/Michel Euler)
Der Vater des mit einer Kalaschnikow bewaffneten Angreifers im Schnellzug von Amsterdam nach Paris hat seinen Sohn in Schutz genommen. „Er war ein guter Junge, sehr fleißig“, sagte Mohamed El Khazzani über seinen 25-jährigen Sohn Ayoub laut einem Bericht der britischen Zeitung „The Telegraph“ vom Sonntag.
Der Vater räumte ein, dass er keine Ahnung habe, was seinen Sohn zu der Tat veranlasst habe, da er seit mehr als einem Jahr nicht mehr mit ihm gesprochen habe. Ein politisches Motiv hielt Mohamed El Khazzani allerdings für unwahrscheinlich. Sein Sohn habe „nie über Politik gesprochen, nur über Fußball und Fischen“, sagte der Marrokaner laut „Telegraph“ unter Tränen.
„Was sollte er tun?“
Die Familie El Khazzani lebt demnach seit 2007 in Spanien, der im andalusischen Algeciras ansässige Vater Mohamed arbeite in der Recyclingindustrie. Der Vater beklagte laut „Telegraph“, dass ein französisches Telekommunikationsunternehmen seinen Sohn mit einem Halbjahresvertrag nach Frankreich gelockt und ihn nach einem Monat einfach rausgeschmissen habe. „Was sollte er tun? Was sollte er essen?“, sagte der Vater der britischen Zeitung.
Ayoub El Khazzani war am Freitag mit einer Kalaschnikow, einer Pistole und einem Teppichmesser in den Thalys-Schnellzug gestiegen. Mehrere Passagieren (Link) überwältigten ihn und verhinderten dadurch vermutlich ein Blutbad verhinderten. Einer der an der Aktion beteiligten US-Soldaten und ein Reisender wurden verletzt.
Kein Anschlag, ein „Überfall“
Beim Verhör durch Anti-Terror-Ermittler in Paris bestritt der Marokkaner jegliche Anschlagsabsicht. Er habe auf die Zugpassagiere „einen Überfall verüben“ (Link) wollen, sagte seine Anwältin Sophie David. Die Waffen will er in einem versteckten Koffer in einem Brüsseler Park gefunden haben.
Ayoub El Khazzani lebte von 2007 bis 2014 in Spanien, zunächst in Madrid, dann im andalusischen Algeciras. Dort fiel er den Sicherheitsbehörden wegen Reden auf, in denen er den bewaffneten Kampf gegen Ungläubige propagierte. Laut französischen Ermittlern lebte der junge Mann von Gelegenheitsjobs und kleineren Delikten, darunter Drogenhandel.
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können