Warteschlangen vor den Tankstellen

Warteschlangen vor den Tankstellen
(Narendra Shrestha)

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Im Himalaya-Staat Nepal werden Benzin, Medikamente und Nahrungsmittel wegen einer Blockade der Handelswege aus Indien knapp.

Angehörige ethnischer Minderheiten protestieren seit Tagen gegen die gerade erst in Kraft getretene Verfassung. Sie fühlen sich benachteiligt, vor allem beim Zuschnitt der Bundesstaaten. Bei Protesten starben in den vergangenen Wochen 47 Menschen.

Vor den Tankstellen, die teils mit Stacheldraht gesichert wurden, bildeten sich am Montag lange Schlangen. Autos dürfen nur noch jeden zweiten Tag auf die Straße. Seit fünf Tagen kommen keine Benzin-Tanklastwagen mehr über die Grenze, weil Indien aus Sicherheitsbedenken die Grenze schloss.

„Preise haben sich verdoppelt“

„Uns gehen langsam die Medikamente aus, weil wir keine Lieferungen mehr bekommen“, sagte ein Apotheker dem nepalesischen Sender Sagarmatha TV. Die Hausfrau Ganga Sharma beklagt die Verteuerung der Lebensmittel. „Die Preise für Gemüse und Linsen haben sich verdoppelt. Wie lange können wir das bezahlen?“, fragte sie.

Nepal, das zu den 20 ärmsten Staaten der Welt gehört, liegt zwischen den großen Nachbarstaaten Indien und China. Zwei Drittel der Importe kommen normalerweise aus Indien. Die einzige Straße nach China ist wegen des Erdbebens derzeit nur eingeschränkt nutzbar.

Indien verärgert

Nepals zuständiger Minister flog nach Neu Delhi, um eine Öffnung der Grenze zu erwirken. Indien war verärgert, dass den Ethnien im Süden Nepals, die Nordindien kulturell nahestehen, in der Verfassung nicht mehr politische Mitspracherechte eingeräumt wurden. Neu Delhi versuchte kurz vor Verabschiedung der Verfassung vor einer Woche noch, politisch Druck auszuüben, scheiterte mit dem Vorstoß aber.

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