In der Flüchtlingskrise setzt die Europäische Union auf verstärkte Abschiebung abgelehnter afrikanischer Asylbewerber und auf eine Bekämpfung der Fluchtursachen in ihrer Heimat. Die Vorschläge lagen bei einem Flüchtlingsgipfel der EU mit afrikanischen Ländern in Malta auf dem Tisch, der am Mittwoch begann.
Malta ist selbst immer wieder Anlaufpunkt für Flüchtlingsboote aus Nordafrika. Insgesamt kamen nach Daten der Internationalen Organisation für Migration dieses Jahr schon 800 000 Menschen übers Mittelmeer in die EU, die meisten allerdings nicht aus Nordafrika, sondern aus den Krisengebieten in Nahost.
Sonderausweis
Die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber scheitert oft an fehlenden Papieren. Die EU will deshalb eine Art Sonderausweis als Reisedokument an Afrikaner ohne Pass vergeben und sie zurückfliegen. Transitländer sollen den Menschen damit die Durchreise in ihre Heimat ermöglichen. Amnesty International hat allerdings Bedenken. Die Menschen müssten auf der Durchreise willkürliche Festnahmen und andere Risiken fürchten, kritisiert die Menschenrechtsorganisation.
Weiterhin sollen Länder, die die Flüchtlinge zurücknehmen finanziell unterstützt werden. Auch dies kritisiert Amnesty. Durch eine solche Regelung könnten afrikanische Diktatoren finanziell unterstützt werden, nur weil sie Flüchtlinge zurücknehmen.
Lesen Sie auch:
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können