Der Weltranglisten-Vierte reist ohne die Topstars Cristiano Ronaldo, Fabio Coentrão (beide Real Madrid) und Tiago (Atletico Madrid) nach Luxemburg. Bereits am Samstag bei der 0:1-Niederlage im Testländerspiel gegen Russland durften junge Talente wie Ruben Neves und Gonçalo Guedes ihr Können zeigen (s.a. Seite 31). Heute wird Trainer Fernando Santos wieder einige Veränderungen in der Startelf vornehmen. Luis Neto ersetzt in der Innenverteidigung Pepe, Danilo kommt für William Carvalho und auf der Torhüterposition wird entweder Eduardo oder Anthony Lopes eine Chance erhalten.
Für die nicht-etablierten Spieler ist der Test in Luxemburg eine Möglichkeit, sich für Europameisterschaft 2016 in Frankreich zu empfehlen.
Ohne Cristiano Ronaldo
„Ohne Cristiano Ronaldo fehlen der Mannschaft zwar viel Qualität und Erfahrung, aber ich gehe davon aus, dass Portugal dadurch mehr als Team auftritt und vielleicht auch variabler spielen wird“, so die Einschätzung von Luc Holtz, der die Handschrift seines Gegenübers erkannt hat. „Santos hat es fertiggebracht, dass Portugal diszipliniert auftritt und nur noch sehr selten Gegentore kassiert.“
Auf Luxemburger Seite herrscht nach dem 1:0-Sieg gegen Griechenland am vergangenen Freitag eine gewisse Euphorie. Die muss Holtz in den Griff bekommen, damit die „Roten Löwen“ heute wieder mit der nötigen Verbissenheit auftreten können. Nach dem Erfolg gegen Hellas war aber zunächst Entspannung angesagt. Ein gemeinsamer Kinobesuch (der neue James-Bond-Streifen, d. Red.), einige Stunden Freigang, Massagen und leichtes Training standen Samstag und Sonntag auf dem Programm. Mit Mathias Jänisch (Muskelfaserriss) gibt es nur einen Verletzten zu beklagen. Ben Payal ist erkrankt, sollte aber heute wieder fit sein. Eine zu große Leichtigkeit des Seins wollte Holtz jedoch nicht aufkommen lassen. „Das Griechenland-Spiel war das kompletteste in meiner Amtszeit. Aber Euphorie hin oder her, mit Portugal wartet ein ganz anderer Gegner auf uns. Die Griechen waren athletisch stark. Die Portugiesen sind hingegen eher klein gewachsen, schnell, bewegen sich gut auf engem Raum und sind sehr konterstark. Wir werden deutlich vorsichtiger auftreten als am Freitag.“
Systemfragen
Holtz sprach während der gestrigen Pressekonferenz von einem möglichen 4-1-4-1-System. Auf der anderen Seite will der 46-Jährige derzeit sein Sturmduo Bensi-Joachim nicht trennen und deshalb kann man von einem 4-4-2-System ausgehen. „Die beiden sind sehr komplementär. Außerdem steht mir mit Maurice Deville ein Stürmer mit Jokerqualitäten zur Verfügung.“
Ob Dan da Mota gegen das Land seiner Vorfahren eine Chance von Beginn an erhält, ist noch nicht sicher. Es gibt jedoch zwei Argumente, die dafür sprechen. Der F91-Flügelspieler befindet sich derzeit in herausragender Verfassung. Außerdem hat sein Konkurrent im linken Mittelfeld, Christopher Martins, gegen Griechenland weniger überzeugt. Gegen ein weiteres Traumtor von da Mota wie 2012, hätte sicherlich kein Luxemburger etwas einzuwenden.
De Maart

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