«Sowohl die Zeugenaussagen als auch der Bericht der Polizei Köln sowie die Schilderungen der Bundespolizei deuten darauf hin, dass es fast ausschließlich Menschen mit Migrationshintergrund waren, die diese Straftaten begangen haben», sagte sagte der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger, in einer Sondersitzung des Innenausschusses im Düsseldorfer Landtag. «Ebenfalls spricht vieles dafür, dass es Nordafrikaner wie auch Menschen aus dem arabischen Raum waren.»
Der Staat dürfe bei der Aufklärung nichts vertuschen oder unter den Teppich kehren, betonte der Minister. «Nach dem Alkohol- und Drogenrausch kam der Gewaltrausch. Und es gipfelte in der Auslebung sexueller Allmachtsfantasien.» Das müsse hart bestraft werden.
Allerdings sei die Ermittlungen äußerst komplex. Wie viele Verurteilungen es geben werde, sei ungewiss. «Hier falsche Hoffnungen zu wecken, wäre unredlich gerade gegenüber den Frauen, die Opfer dieser entfesselten Männerbanden wurden», sagte Jäger. Auch viele Polizisten litten nun darunter, dass sie so viele Opfer nicht schützen konnten.
Neben Jäger werden auch der ranghöchste Kriminalbeamte in NRW, Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann, und Polizei-Inspekteur Bernd Heinen den Abgeordneten Rede und Antwort stehen. Der Innenminister steht heftig unter Beschuss.
In Köln hatten sich in der Silvesternacht nach Polizeiangaben kleinere Gruppen aus einer Menge von rund 1000 Männern gelöst, die vor allem Frauen umzingelt, begrapscht und bestohlen haben sollen. Zahlreiche Opfer und Zeugen sprachen von Tätern nordafrikanischer oder arabischer Herkunft. Bis zum Wochenende lagen der Polizei in Köln bereits mehr als 500 Anzeigen vor.
De Maart
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