Im Vorfeld des heutigen internationalen Tages des Krebses unterhielt sich das Tageblatt mit einer Anzahl von Fachleuten im Bereich der Onkologie in Luxemburg, darunter Ärzte, Professoren, Forscher, Krankenpfleger
und auch Mitglieder von Vereinigungen und Stiftungen.
Durch die Fortschritte in der Medizin hätten sich die Methoden der Krebsbehandlung und damit auch die Chancen auf Heilung in den letzten Jahren und Jahrzehnten erheblich verbessert, so der Tenor unserer Gespräche. Und selbst wenn keine Heilung greifbar sei, ermögliche die Behandlung häufig, dass Betroffene über Jahre weiter erfüllt leben und oft auch ihren Beruf ausüben könnten.
Nationales Krebszentrum in Esch/Alzette
Im Escher „Centre hospitalier Emile Mayrisch“, in dem u.a. das nationale Krebszentrum („Centre François Baclesse“) untergebracht ist, unterhielten wir uns mit dem verantwortlichen Arzt der Onkologie, Dr. Serge Meyer. Schnell wurde uns klar, dass wir hier kein allgemeingültiges und auf jeden Patienten übertragbares Behandlungsschema veröffentlichen können, weil es das nicht gibt. So individuell wie die Erkrankung ist auch die Behandlung. Sie hängt in der Regel von mehreren Faktoren ab: Um welche Tumorart handelt es sich? Wie groß ist der Tumor? Wo befindet er sich? Hat er bereits Metastasen gebildet und sich auf andere Organe ausgeweitet?
Dr. Meyer, seine Kollegen Dr. Domenico Covelli, Dr. Stefan Rauh, Dr. Bernard Thill und die Kolleginnen Dr. Lieve Van den Bossche sowie Françoise Le Moine pflegen die sogenannten „Réunions de concertation pluridisciplinaire“ (RCP).
Hier sieht man sich wöchentlich ein- oder mehrmals mit Mitarbeitern der Röntgenabteilung, mit weiteren Ärzten aus anderen Fachbereichen, mit Data-Managern usw. zu Besprechungen betreffend Behandlung der verschiedensten Krebspatienten im CHEM. Zu einem Team, das heute Krebspatienten begleitet, gehören zudem Psychologen, Sozialhelfer, Ergotherapeuten, eventuell Logopäden, Ernährungsberater und nicht zu vergessen der behandelnde Referenz- bzw. Hausarzt.
3.000 neue Fälle im Jahr
Zusammen mit Dr. Meyer sprachen wir mit Myriam Come, Abteilungsleiterin der Onkologie im CHEM, sowie Christian Schmitz, Fachkrankenpfleger u.a. auf der Palliativ-Station, über das Thema „Erkennung von Symptomen“. Schmerz sei immer ein Zeichen des Körpers, dass etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Dazu kommen kurzfristige Gewichtsabnahme, schlechte Verdauung (z.B. bei Darm- oder Speiseröhrenkrebs), Atemnot (z.B. bei Lungenkrebs). Allein der Bauchspeicheldrüsenkrebs macht lange Zeit nicht auf sich aufmerksam, bis zu einem gewissen Punkt, und dann ist es oft schon zu spät. Es kommt daher auch nicht von ungefähr, dass gerade bei dieser Art der Krebserkrankung die Chancen auf Heilung sehr gering sind.
Die gesamte Reportage zum Weltkrebstag lesen Sie in der Donnerstagsausgabe des Tageblatt.
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