Die Kämpfe um Aleppo gehen weiter

Die Kämpfe um Aleppo gehen weiter
(Reuters/Abdalrhman Ismail)

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In Aleppo beschießen sich Regierung und Rebellen gegenseitig. Unter den Opfern sind auch viele Kinder.

Die zunehmend schweren Kämpfe in Aleppo belasten die wiederaufgenommenen Friedensverhandlungen in Syrien. Mindestens 16 Menschen seien durch Rebellenbeschuss auf Regierungsviertel ums Leben gekommen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Syrien am Sonntag. Sechs weitere seien bei Luftangriffen der Regierung auf Rebellengebiete getötet worden. Auch im palästinensischen Flüchtlingslager Jarmuk in Damaskus war die Lage immer verzweifelter.

„Zivilisten in Jarmuk droht Hungertod und Dehydrierung, zusätzlich zum erhöhten Risiko einer Verletzung oder Tötung durch den bewaffneten Konflikt“, sagte ein Sprecher des Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten am Sonntag. Seinen Angaben zufolge müssen Bewohner des Lagers seit mehr als einer Woche nahezu ohne Essen und Wasser auskommen, während sich Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat und der Nusra-Front dort heftige Gefechte liefern.

Mindestens zehn tote Kinder

Jarmuk wurde von einem Lager für geflüchtete Palästinenser über die Jahrzehnte zu einem regelrechten Vorort von Damaskus. Einst lebten dort 150 000 Menschen. Während des Bürgerkriegs war es aber immer wieder Schauplatz von Kämpfen zwischen verschiedenen Rebellenfraktionen, während es von außen von Regierungstruppen beschossen wurde.

Auch Aleppo ist seit Jahren umkämpft. Nachdem dort und auch anderswo im Land durch eine Ende Februar vereinbarte Waffenruhe die Gewalt zurückgegangen war, flammte sie in den vergangenen Wochen wieder auf. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass mindestens fünf der 16 Opfer in den Regierungsvierteln Aleppos Scharfschützen der Rebellen zum Opfer gefallen seien. Die Beobachtungsstelle meldete den Tod von mindestens zehn Kindern.

„Glaubt dem Regime nicht“

Erst am vergangenen Mittwoch waren die Friedensgespräche wieder aufgenommen worden, die ein Ende des seit fünf Jahren andauernden Konflikts zum Ziel haben. Doch die neuen Kämpfe drohen, die Verhandlungen zum Scheitern zu bringen. Der Chefunterhändler der Opposition, Mohammed Alusch rief die Rebellen am Sonntag auf, gegen die Regierung zurückzuschlagen. „Glaubt dem Regime nicht und wartet nicht auf seine Gnade“, schrieb er auf Twitter.