Mit einfachster Technik lässt sich der Kilometerstand bei einem Gebrauchtwagen schnell verändern. Diese Manipulation bringt einem Autohändler viel Geld in die Kasse und sorgt bei einem Käufer für hohe Unkosten. Die Käufer schöpfen erst Verdacht, wenn unerwartete Schäden auftreten, die der
angegebenen Kilometerleistung nicht entsprechen. Teure Reparaturen sind oft die Folge.
Auch Luxemburg ist vor diesem Betrug nicht verschont. Der Verkauf von Gebrauchtwagen hat in den vergangenen Jahren in Luxemburg stark zugenommen. Bei zahlreichen verkauften Gebrauchtwagen ist der Kilometerstand zum Teil erheblich zurückgedreht worden, heißt es vom Konsumentenschutz ULC. Zahlen werden aber keine genannt.
Wirtschaftlicher Schaden
Kilometermanipulationen kommen laut UCL beim Privatkauf wie auch bei Händlern vor. Das Geschäft mit manipulierten Kilometertachos kostet die Luxemburger Wirtschaft jährlich bis zu 12 Millionen Euro, heißt es vom Konsumentenschutz.
Es bestehe dringender Handlungsbedarf, heißt es. UCL und der Automobilclub ACL fordern entsprcchende Gesetze, um die Manipulationen zu bekämpfen.
Digitaler Fingerabdruck
Der Konsumentenschutz empfiehlt einen „Pass“ für Fahrzeuge. Es handelt sich dabei um den sogenannten Car-Pass. Darin wird jeder Werkstattbesuch mit Kilometerstand eingetragen. Die Informationen werden außerdem in einer Datenbank gespeichert.
Beim Verkauf eines Gebrauchtwagens muss der Verkäufer dem Käufer diesen Ausweis vorlegen. In Belgien arbeitet man seit Jahren mit diesem System.
Betrug ab Werk
In Deutschland wird der ADAC der Autoindustrie vor, die Fahrzeuge zu wenig vor einer Tachomanipulation zu schützen. Jeder dritte Gebrauchtwagen im Nachbarland ist nach Schätzungen des Automobilclubs mit einem gefälschten Kilometerstand unterwegs.
Viele Autos seien schon ab Werk für solch einen Betrug „vorbereitet“, kritisiert der Automobilclub.
De Maart

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