Montag1. Dezember 2025

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Die Klarstellung und das Programm

Die Klarstellung und das Programm
(Editpress Archiv )

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Am Dienstag hat der Direktor des Escher Theaters, Charles Muller, das neue Programm präsentiert. Eine Klarstellung zu während den „Assises“ geäußerter Kritik gehörte dazu.

Nach seiner Feststellung, dass Kultur zu schaffen, gemeint sind die Künstler, nicht jedem gegeben sei, hagelte es offensichtlich harsche Kritik – auch an seiner Person – in der emotional aufgeladenen Atmosphäre der „Assises“.

Zwar war das neue Programm das eigentliche Thema der Pressekonferenz, was Charles Muller aber nicht davon abhielt, zu reagieren. Nach seiner Bemerkung zum Dasein der Künstler wurde der Vorwurf geäußert, „gewisse Direktoren hätten Ideen aus dem 19. Jahrhundert“ und „sie würden die jungen Künstler entmutigen“. Auch würden zu viele Ausländer in der Kultur Luxemburgs arbeiten. Das bestätigte der Escher Theaterdirektor tageblatt.lu auf Anfrage.

Konstruktiver Dialog nicht möglich

„Ein konstruktiver Dialog darüber war während der Assises nicht möglich“, sagt Muller, „deshalb habe ich das heute vor den Kulturschaffenden, die anwesend waren, gerade gerückt“. Den Punkt, zu viele ausländische Produktionen, entkräftete er mit der Tatsache, dass alle Theater Luxemburgs mit Produktionen in der nächsten Saison im Escher Programm vertreten oder eingeladen seien.

Die Coproduktionen mit dem Ausland seien altbewährte Verbindungen, die sich auszahlen würden, wenn Esch Kulturhauptstadt sei, so der Direktor. „Da braucht man dann ja komischerweise ausländische Künstler“, sagt Muller, „und diese ausländischen Künstler bringen uns aktuell volle Kassen. Das darf man auch nicht vergessen“.

Volles Haus

Etwas Anderes kommt hinzu. „Wenn wir leichte französische Komödien präsentieren, haben wir volles Haus“, sagt Muller, „das ermöglicht es mir, andere Stücke aufzuführen, die nicht so populär sind“. In letztere Kategorie fällt beispielsweise Samuel Beckett. Von den 30 Stücken der nächsten Spielsaison, junges Theater und Tanz ausgenommen, kommen 19 Produktionen und Coproduktionen aus dem Ausland, elf sind Produktionen oder Koproduktionen luxemburgischer Theater.

Davon gehört „en Tiger am Rousegäertchen“, die Geschichte der Übernahme von Arcelor durch Laksmi Mittal. Neun luxemburgische Schauspieler spielen in dem Stück, dass die Übernahme zur Farce degradiert, mit.

Bürgermeisterin lobt das Programm

„Les Voyages de Gulliver“ gehört zu den ausländischen Produktionen, die Charles Muller hervorhebt. In dem Stück verschmelzen Fantasie und Vorstellungskraft zu einer wilden Politsatire. Das Stück, inspiriert von Jonathan Swifts Roman, hat der rumänische Regisseur Silviu Purcarete für das Theater adaptiert. Die Verbundenheit mit dem Theater in Sibiu resultiert aus der während des Kulturhauptstadtjahres 2007 begonnen Partnerschaft mit der rumänischen Stadt.

Trotz Aufregung wähend der „Assises“: Eine Escher Bürgerin hat das Programm vorweg gelobt. Vera Spautz gratuliert im Vorwort des Programmheftes dem Team um Charles Muller zur inhaltlichen Ausrichtung der neuen Spielsaison. Sie ist die oberste Bürgerin der Minettestadt.