Experten trauen dem 57-jährigen Pence zu, die gespaltene Partei einen zu können, in der es heftigen Streit über den Milliardär Trump gibt. Am Montag beginnt der Parteitag, auf dem die Republikaner Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten nominieren sollen. Eine Woche später wollen die Demokraten Hillary Clinton zur Kandidatin küren. Wer an der Seite der Ex-Außenministerin bei der Wahl am 08. November antritt, ist noch nicht bekannt.
Ruhiges Auftreten
Die Nachrichten-Webseite Roll Call berichtete, Trump habe Pence wegen dessen ruhigen Auftretens und seiner Erfahrung in Washington sowie als Gouverneur in Indiana ausgewählt. Der Geschäftsmann Trump hatte noch kein politisches Amt inne. Im Vorwahlkampf unterstützte Pence noch Trumps Kontrahenten Ted Cruz, hinter dem sich viele Gegner des streitbaren Immobilienunternehmers scharten.
Der frühere Kongressabgeordnete Pence wird von Experten als sichere Wahl bewertet. Er ist bei den Republikanern beliebt und könnte innerparteiliche Kritiker doch noch auf Linie bringen. Gleichzeitig verfügt er zu Kontakten zu spendablen Sponsoren, die Geld in die Wahlkampfkassen spülen könnten. Pence hatte selbst erwogen, sich um die Kandidatur seiner Partei zu bewerben, entschied sich dann aber, nochmals bei der Wahl zum Gouverneur anzutreten.
Kopf-an-Kopf-Rennen
In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von „New York Times“ und CBS News lagen Trump und Clinton gleichauf. Beide können demnach mit etwa 40 Prozent der Stimmen rechnen. Im Juni hatte Clinton noch mit sechs Prozentpunkten geführt. Die Umfrage entspricht im Tenor einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung des Institutes Quinnipiac, die Trump in den wichtigen Bundesstaaten Florida und Pennsylvania in Führung sieht. Eine am Dienstag veröffentlichte Reuters/Ipsos-Erhebung hatte dagegen einen Vorsprung von 13 Prozentpunkten für Clinton ausgemacht.
Der „New York Times“ zufolge hat der Ruf der ehemaligen Außenministerin durch die E-Mail-Affäre gelitten. In der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage erklärten 67 Prozent der Befragten, Clinton sei nicht vertrauenswürdig, ein Anstieg von fünf Punkten innerhalb eines Monats. Demzufolge misstrauen Trump 62 Prozent.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können