Sonntag9. November 2025

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Waffen sollen „definitiv“ schweigen

Waffen sollen „definitiv“ schweigen
(AFP/Efrain Herrera/AFP)

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Die Farc-Rebellen in Kolumbien wollen ungeachtet des gescheitertem Referendums über ihren Friedensvertrag mit der Regierung die Waffen "definitiv" schweigen lassen.

Dies erklärte Farc-Chef Rodrigo „Timochenko“ Londoño am Montag in einer von Havanna aus verbreiteten Videobotschaft. Darin gab er ein ein entsprechendes Versprechen „vor Kolumbien und vor der ganzen Welt“.

Am Sonntag hatte die kolumbianische Bevölkerung völlig überraschend in einem Referendum den Friedensvertrag abgelehnt, den Regierung und Rebellen nach jahrelangen Verhandlungen in Havanna geschlossen hatten. Eine denkbar knappe Mehrheit von 50,21 Prozent stimmte mit Nein, 49,78 Prozent votierten mit Ja.

Vertrag „reparieren“

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos versicherte sofort nach dem Volksentscheid, er wolle dennoch die Friedensbemühungen fortsetzen, der geltende Waffenstillstand mit der Farc-Guerilla bleibe in Kraft. Nun bekannte sich auch Timochenko nachdrücklich zu dem Abkommen. Die Farc werde „dem verpflichtet bleiben, was beschlossen wurde“, sagte er. Sie sei bereit, zusammen mit der Regierung den Vertrag zu „reparieren“.

Die Farc hatte 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und die Regierung zu den Waffen gegriffen. In dem Konflikt waren neben der Armee auch andere linke Guerillagruppen, rechte Paramilitärs und die Drogenmafia verwickelt. Insgesamt wurden in dem mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Gewaltkonflikt mehr als 260.000 Menschen getötet.