Montag10. November 2025

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Fehlgeschlagener Raketenstart

Fehlgeschlagener Raketenstart
(lee Jin-man/AP)

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Inmitten der Vorbereitung neuer UN-Sanktionen gegen Nordkorea hat das kommunistische Land nach US-Angaben eine Mittelstreckenraketen getestet.

Die ballistische Rakete vom Typ Musadan sei am Samstag aber erfolglos abgeschossen worden, teilte das US-Militär mit.Ein Pentagon-Sprecher kritisierte den Test als „Provokation“ und versicherte, die USA seien darauf vorbereitet, sich und ihre Verbündeten zu verteidigen.

Das Strategische Kommando der US-Armee (US-Stratcom) registrierte den fehlgeschlagenen Raketenstart nach eigenen Angaben um 12.03 Uhr Ortszeit (05.33 Uhr MESZ). Er ereignete sich demnach in der Stadt Kusong im Nordwesten Nordkoreas.

Für Nordamerika habe keine Gefahr bestanden, hieß es weiter. Normalerweise werden derartige Raketentests binnen Stunden oder auch Minuten vom südkoreanischen und vom US-Militär gemeldet. Dieses Mal erfolgte die Erklärung des US-Stratcom aber deutlich später und es gab zunächst keine Bestätigung durch Südkorea.

Guam wäre erreichbar

Nordkorea hatte die Musudan-Rakete erstmals im Oktober 2010 bei einer Militärparade in Pjöngjang präsentiert. Sie hat theoretisch eine geschätzte Reichweite zwischen 2.500 und 4.000 Kilometern. Bei der Reichweite von 4.000 Kilometern könnte sie den US-Stützpunkt auf der Insel Guam im Westpazifik erreichen, ansonsten zumindest jegliche Ziele in Südkorea und Japan.

Nach fünf gescheiterten Tests war Nordkorea im Juni der erfolgreiche Abschuss einer Musudan-Rakete gelungen. Sie flog 400 Kilometer weit ins Japanische Meer. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un feierte dies als Beweis, dass sein Land US-Stützpunkte im Pazifik treffen könne. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Gary Ross, erklärte in Washington, der Test vom Samstag sei eine klare Verletzung von UN-Resolutionen gegen Nordkorea.

Nachdem Nordkorea im September seinen fünften und bislang stärksten Atomwaffentest vorgenommen hatte, berät der UN-Sicherheitsrat derzeit über weitere Sanktionen gegen Pjöngjang. Nach Einschätzung von Experten aus den USA und Südkorea könnte das international isolierte Land bereits unmittelbar vor seinem nächsten Atomwaffentest stehen.

Bereits 20 Tests

In diesem Jahr gab es außerdem trotz Verbots bereits rund 20 Raketentests in Nordkorea. In den nordkoreanischen Staatsmedien war am Samstag keine Rede von einem neuen Raketentest. Allerdings verbreitete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA eine Mitteilung des nordkoreanischen Außenministeriums, in dem die USA gewarnt wurden, sie würden „einen hohen Preis“ für ihr feindseliges Verhalten zahlen, das „die Würde der höchsten Führung verletzt“ habe.

Der bald aus dem Amt scheidende US-Präsident Barack Obama „wird die Bedeutung des Preises verstehen, bevor er das Weiße Haus verlässt“, erklärte ein Ministeriumssprecher laut KCNA.