Unter „Sextorture“ versteht man Erpressung via Internet. Neben „Sexting“ (zusammengesetzt aus Sex und Texting) ist dies die häufigste Form von Cyberkriminalität. Laut Polizei würden immer mehr solcher Anzeigen erstattet werden.
Ein Beispiel eines solchen Falles: Ein Mann lernt via soziale Netzwerke oder Chatprogramme eine Frau kennen. Sie fordert ihn auf, sich vor der Webcam auszuziehen.
Anschließend stellt sich heraus, dass die Frau die Szene aufgenommen hat und diese nun gegen ihn verwendet.
Sie fordert den Mann auf, Geld zu überweisen. Falls das nicht geschieht, drohen die Betrüger mit der Veröffentlichung eines Videos oder Fotos.
Menschen jeden Alters können betroffen sein
„Meistens sind Männer von dieser Art von Cyberkriminalität betroffen, doch im Ausland gibt es ebenfalls Fälle, in denen Frauen Opfer wurden“, erklärt Georges Knell vom „Kanner- a Jugendtelefon“. Eine spezifische Altersklasse gibt es nicht: „Bei uns haben bereits sowohl Jugendliche als auch Personen Mitte 60 angerufen.“
Die Polizei rät, auf potenzielle Cyberkriminelle nicht einzugehen und vor allem nie Geld zu überweisen. Wichtig: Sofort zur Polizei gehen und Anzeige erstatten.
2011 wurden insgesamt 28 Fälle von Cyberkriminalität bei der Polizei gemeldet, drei Jahre später waren es bereits 438 Anzeigen. Aktuelle Zahlen liegen noch nicht vor. Laut Georges Knell sind dies aber nur die Fälle, die gemeldet wurden. „Es gibt eine Dunkelziffer, die noch viel höher ist“, gibt der Mitarbeiter des „Kanner- a Jugendtelefon“ zu bedenken.
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