Die Schulpolitik spielte am Donnerstag eine zentrale Rolle beim Ministerrat. So wurde ein Gesetzesprojekt welches die Abkommen zwischen dem Bildungsministerium und der Lehrergewerkschaft SNE sowie zwischen dem Bildungsministerium und der «Association des institutrices et institeurs de l’éducation préscolaire» (AIP) umsetzen soll, gestern angenommen.
Monatelanger Streit
Vor dem Hintergrund eines monatelangen Streits zwischen dem Bildungsminister Claude Meisch und den Lehrergewerkschaften ist das angenommene Gesetzesprojekt besonders beachtlich. Im Februar dieses Jahres konnte sich der Bildungsminister endlich mit der grössten Lehrergewerkschaft SNE auf bestimmte Reformen für den Bereich der Grundschule einigen. Der Präsident der SNE, Patrick Remakel, zeigte sich im Februar besonders erfreut darüber, dass das Abkommen unter anderem keine Erhöhung der «Lehrer-Tâche» sowie die Ausschreibung von 150 Posten für spezialisierte Lehrer, welche sich um Kinder mit speziellen Bedürfnissen kümmern, vorsieht.
SEW lehnte Abkommen ab
Der Bildungsminister Claude Meisch konnte seinerseits unter anderem eine Aufstockung der obligatorischen Weiterbildung auf 16 Stunden durchsetzen. Des Weiteren sieht das Abkommen die Gründung regionaler Direktionen welche die aktuellen Bezirke ersetzen und die Gründung eines «Observatoire national de la qualité scolaire», vor. Die Lehrergewerkschaft SEW fühlte sich bei der Schliessung des Abkommens übergangen und lehnte dieses auch ab.
Fokus auf der luxemburgischen Sprache
Die Einigung für den «Cycle 1» vom 8 November – welche ebenfalls vom am Donnerstag angenommene Gesetzesprojekt abgedeckt wird – betraf die gro?en Leitlinien der Förderung der Mehrsprachigkeit. So liegt der Fokus im ersten Schulzyklus verstärkt auf der luxemburgischen Sprache, das Französische soll allerdings nicht vernachlässigt werden. Das Abkommen sieht des Weiteren vor, dass das Lehrpersonal des Zyklus 1 verstärkt in pädagogischen Gruppen arbeiten soll. Der Ministerrat hat ausserdem der Mitgliedschaft Luxemburgs in der «Internationalen Mathematischen Union» (IMU) zugestimmt. Diese internationale Nichtregierungsorganisation fördert die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Mathematik.
De Maart
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