Sie schrieb in einer Kurzbotschaft auf Twitter: „Als politische Führerin bedauere ich die Entscheidung Marions zutiefst“. Als Mutter verstehe sie den Schritt aber. Ihr Vater und Front-National-Gründer Jean-Marie Le Pen sagte „schreckliche Konsequenzen“ für die Partei Front National (FN) voraus.
Maréchal-Le Pen hatte nach der Niederlage ihrer Tante in der Stichwahl um das Präsidentenamt angekündigt, den geplanten Umbau der Partei zu einer bürgerlichen Kraft nicht mitgestalten zu wollen. Sie begründete dies mit ihrem Vorhaben, in einem Unternehmen zu arbeiten und mehr Zeit für ihre Familie zu haben.
Comme dirigeante politique je regrette profondément la décision de Marion mais hélas, comme maman, je la comprends. MLP
— Marine Le Pen (@MLP_officiel) 10. Mai 2017
Gespanntes Verhältnis
Die 27-Jährige erklärte aber, sie werde „nicht endgültig den politischen Kampf aufgeben“. Maréchal-Le Pen ist eine von zwei FN-Abgeordneten in der Nationalversammlung und Oppositionschefin im Regionalrat der südfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte. Beide Mandate will sie aufgeben.
Das Verhältnis zu ihrer Tante galt seit längerem als angespannt, da diese für eine Annäherung an konservative und katholische Schichten steht. Jean-Marie Le Pen sagte der Online-Ausgabe der Zeitung „Le Figaro“, der Rückzug seiner Enkelin werde „zu einer großen Enttäuschung“ in der FN führen. Für viele Mitglieder und Anhänger sei sie eine „Zukunftshoffnung“.
Ein anderer Vertreter des rechten Flügels, der anonym bleiben wollte, sagte ein „Erdbeben“ in der Partei voraus. lob/ju
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