Die Eisenbahngesellschaft CFL hat ihre Spitzenposition als größter Arbeitgeber auch 2025 halten können. Das geht aus neuen Zahlen hervor, die das statistische Institut Statec am Donnerstag veröffentlicht hat. Anfang 2025 zählte die Gesellschaft 5.110 Mitarbeiter (120 mehr als im Vorjahr). Das Interesse der Arbeitssuchenden ist groß: Satte 25.000 Bewerbungen waren im Jahresverlauf 2024 beim Eisenbahnbetreiber gezählt worden.
Die CFL war 2017 auf den zweiten Platz gerollt – und bis 2021 dort geblieben. Im Jahr 2022 hat die CFL schließlich die Post als größten Arbeitgeber des Landes überholt. Damals zählte der Eisenbahnbetreiber 4.710 Mitarbeiter. In den Jahren davor hatte es das staatliche Unternehmen geschafft, sich die Liberalisierung des europäischen Marktes zunutze zu machen. Dabei etablierte die CFL sich in Nischen im europäischen Fracht-Sektor. Heute steht dieser Bereich – zu dem die in Bettemburg getätigten Investitionen zählen – für rund 1.200 Jobs.

Die Post, eine ehemalige Staatsverwaltung, stand von 2016 bis 2021 noch auf dem ersten Platz der größten Arbeitgeber des Landes. Rund um ihr traditionelles Kerngeschäft hat sie nach und nach ein ganzes Netzwerk an Tochtergesellschaften aufgebaut. Damit war auch die Zahl ihrer Mitarbeiter stark gestiegen. Aktuell kämpft die Unternehmensgruppe jedoch – trotz Wachstum und gutem Gewinn – mit langfristigen Herausforderungen, etwa rückläufigen Briefzahlen und gesättigten Telekommunikationsmärkten. Seit 2023 belegt die Post nur noch den dritten Platz im Ranking.
Universität ist 12. wichtigster Arbeitgeber
Auf Platz zwei liegt heute, 2025, wie bereits im Vorjahr die Reinigungsfirma Dussmann mit aktuell 4.880 Mitarbeitern. Der Dienstleister ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Im Jahr 2021 beschäftigte die Gesellschaft noch 4.390 Mitarbeiter und belegte damit den vierten Platz im Ranking.
Auf Platz vier liegt heute die Unternehmensgruppe Amazon mit 4.370 Angestellten. Das ist eine Verbesserung um einen Platz zum Vorjahr, aber eine Verschlechterung verglichen mit 2023, als die Internet-Gesellschaft mit damals noch 4.570 Mitarbeitern zum zweitwichtigsten privaten Arbeitgeber im Land aufgestiegen war. In den Jahren zuvor war Amazon hierzulande rasant gewachsen. Zu Beginn des Jahres 2020 lag der US-Konzern erst auf Platz zehn mit 2.760 Mitarbeitern, Ende 2005 zählte er nur ein Dutzend Mitarbeiter im Großherzogtum.
Auf Platz fünf, sechs und sieben folgen die ebenfalls bereits viele Jahre im Ranking vertretene Supermarktkette Cactus (4.310 Mitarbeiter), die Finanzgruppe BNP Paribas (3.890 Mitarbeiter) sowie das Beratungs- und Audit-Unternehmen PricewaterhouseCoopers mit 3.610 Angestellten.
Platz acht und neun belegen die beiden industriellen Unternehmensgruppen ArcelorMittal (3.520 Angestellte) und Goodyear Dunlop Tires mit 3.390 Mitarbeitern. Vor allem beim Stahlhersteller ist die Entwicklung damit deutlich besser gewesen als noch vor ein paar Jahren prognostiziert. Auch wenn die Stahlindustrie europaweit unter enormem Druck steht, so sagt sich der Konzern doch hierzulande gut aufgestellt.
Auf Platz zehn gab es derweil eine Veränderung: Nach vielen Jahren ist die Fluggesellschaft Luxair aus den Top 10 ausgeschieden. Ersetzt wurde sie durch den Frachtflieger Cargolux. Hintergrund ist dessen Übernahme der Aktivitäten von LuxairCargo. Insgesamt 1.216 ehemalige Mitarbeiter von Luxair, die Flugzeuge be- und entladen, sind so zur Cargolux gewechselt.
Interessant ist auch, dass die Luxemburger Uni mit 2.870 Jobs den 12. Platz belegt, Voyages Emile Weber mit 2.310 den 18. Platz und die Spuerkeees mit 1.920 Angestellten den 25. Platz.
Deutliche Veränderungen in den letzten 15 Jahren
2010 war der Stahlhersteller ArcelorMittal mit mehr als 6.000 Mitarbeitern noch der wichtigste private Arbeitgeber des Landes. Gleich dahinter folgten die Supermarktkette Cactus und die Bank BIL. Seitdem hat sich die Struktur der Luxemburger Wirtschaft merklich verändert. Vor allem die Industrie hat an Gewicht verloren.

Nach Jahrzehnten an der Spitze des Rankings begann ArcelorMittal ab 2016 zurückzufallen. Erst auf den zweiten Platz, 2017 auf den dritten, 2018 auf den vierten, 2019 auf den fünften, 2021 auf den sechsten Platz. Dies lag unter anderem daran, dass das Unternehmen Beteiligungen verkauft hat. Dazu zählten Paul Wurth, Enovos, das Werk in Düdelingen und Circuit Foil. Die Stilllegung des Werks in Schifflingen hatte ebenfalls Auswirkungen.
Bleibt noch zu erwähnen, dass der Zentralstaat (die Ministerien), der im Jahr 2025 Statec zufolge 37.359 Mitarbeiter zählte, bei diesem Ranking nicht mitgezählt wird. Auch nicht die Gemeinden. Die Stadt Luxemburg zählt beispielsweise 4.547 Angestellte. Vertreten in der Liste sind etwas weniger als 400 Unternehmen. Die Beteiligung ist freiwillig.
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De Maart

4500 würden reichlich genügen, nur müssten sie dann alle mit anfassen und arbeiten.
Grösster Arbeitgeber,schön und gut, wird aber nur von
Steuergeldern finanziert,ein kurioser Vergleich als Arbeitgeber.
H. Muller, könnten Sie mal eine Liste von nur "produzierenden" Betrieben ..........?