Dienstag4. November 2025

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PolizeigewerkschaftRuhe nach dem Sturm: Marlène Negrini ist wieder Präsidentin

Polizeigewerkschaft / Ruhe nach dem Sturm: Marlène Negrini ist wieder Präsidentin
„Jeder ist selbst verantwortlich für den Blödsinn, den er verzählt“, so Marlène Negrini an die Adresse jener, die sie im Januar als Präsidentin abgesetzt hatten Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Trotz aller Turbulenzen ist Marlène Negrini zurück an der Spitze des SNPGL. Am Montagabend hatte die Polizeigewerkschaft Generalversammlung – ein Überblick.

War es eine gewöhnliche Generalversammlung? Keineswegs. Zu viel ist in den vergangenen Wochen beim „Syndicat national de la Police grand-ducale“ (SNPGL) geschehen. „Spannende Zeiten“, wie ein Teilnehmer es ausdrückte. Das Interesse an der Versammlung in Bereldingen war entsprechend groß. Die Stimmung? Sie hatte etwas von Ruhe nach dem Sturm.

Auf jeden Fall wollte Marlène Negrini am Montag den Ball flach halten. Viel sei geschehen, sagte sie. Eine Diskussion über das, was war, wollte sie nicht. „Tempi passati“ und: „Jeder ist selbst verantwortlich, für den Blödsinn, den er verzählt.“

Negrini, die von einem Teil des SNPGL-Vorstands am 28. Januar als Präsidentin abgesetzt wurde, ist jedenfalls wieder da – wie Phönix aus der Asche. Sie macht nun das Interim als Präsidentin. Wie lange, lässt sie offen: „Bis die neuen Vorstandsmitglieder eingearbeitet sind, dann werde ich in die zweite Reihe treten.“
An erster Reihe soll jetzt die Gewerkschaftsarbeit stehen. Damit würde man auch beim zuständigen Minister Léon Gloden und beim Polizeigeneraldirektor Pascal Peters nicht auf taube Ohren stoßen, hat Negrini vor kurzem in einem Gespräch erklärt.

Dass sie nun als Präsidentin weitermacht, ist eine durchaus interessante Wende bei etwas, was man durchaus als Schlammschlacht innerhalb des SNPGL bezeichnen könnte. Jene, die sie im Januar bei einer internen Kampfabstimmung ausgebootet haben, um angeblich ein Comeback des früheren Präsidenten Pascal Ricquier zu ermöglichen, sind zurückgetreten. Ricquier hat sich ebenfalls und offiziell aus der Polizeigewerkschaft zurückgezogen. Bei den Wahlen neulich zur Neubesetzung des Vorstandes kam er auf den letzten Platz, war damit nicht direkt gewählt. Da aber vier Gewählte ihren Rücktritt eingereicht haben, hätte er nachrücken können. Unter den Zurückgetretenen ist auch der frühere SNPGL-Generalsekretär Christian Hoffmann, der nach Negrinis Absetzung Interimpräsident wurde.

In ihre Rede am Montag sprach Marlène Negrini von einem „Renouveau“ beim SNPGL. Dieses sei nötig und würde nun konsequent durchgezogen.