Zu schnell, zu kompliziert, zu lang

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Die Verantwortlichen der Stadt Luxemburg und Vertreter der Planungsbüros stellten bei einer Informationsversammlung im „Tramsschapp“ am Montag den PAG der Stadt Luxemburg vor.

Die Präsentation mit vielen bunten Grafiken, Schemata und Karten schien etlichen Bürger jedoch unverständlich oder zu zeitraubend zu sein, sie verließen die Versammlung lange bevor es zur freien Aussprache kam. Sehr viel Spielraum zum Schaffen von neuer Baufläche gibt es auf Limpertsberg nicht mehr. Die bisher ausgewiesenen Grünzonen werden auch weiterhin bestehen bleiben, ebenso wie die Schrebergärten, hieß es. Mögliche Bauflächen könnten in den kommenden Jahren dort entstehen, wo sich heute die Sekundarschulen befinden. Diese werden nach und nach vom Limpertsberg verschwinden. Das Lycée Vauban und die Ecole française werden die ersten sein, die nach Gasperich umziehen.

Der Experte in Umweltfragen ging auf die Berichte der Umweltprüfungen ein, wobei eine schützenswerte Flora und Fauna an verschiedenen Stellen identifiziert wurde. Die Gesetzeslage in Sachen Artenschutz ist sehr konfus, bei Bauvorhaben auf schützenswerten Arealen genügen jedoch Kompensationsmaßnahmen, erklärte er. Bürgermeisterin Lydie Polfer hob hervor, dass die Entwicklung der Stadt Luxemburg in den kommenden Jahren von der wirtschaftlichen Lage abhängig sei.

Der PAG diene dazu, einen möglichen Rahmen für eine Ausdehnung zu geben. Bei der freien Aussprache der Bürger kam das Ungleichgewicht zwischen dem Wohnungsraum und den Arbeitsplätzen in den verschiedenen Vierteln zur Diskussion. Polfer ging auf den „Ban de Gasperich“ ein. Dieser wurde damals absichtlich an den Rand der Stadt verlegt, um ein erhöhtes Verkehrsaufkommen durch Berufsverkehr im Stadtkern zu verhindern. Die Entwicklung und Belegung der Bürogebäude entscheiden die Unternehmen selbst, so Polfer. Im Laufe der Jahre setzten administrative Unternehmen auf Großraumbüros sowie auf Fernarbeit. Demnach arbeiten heute mehr Menschen in Wohnvierteln, als dies früher der Fall war, so die Bürgermeisterin.

30 Tage reichen nicht aus

Aus dem Publikum wurde bemängelt, dass der Zeitraum von 30 Tagen, der den Bürgern für Einsprüche zur Verfügung steht, zu kurz sei. Die vorgestellten Pläne seien sehr komplex, im Rahmen des demokratischen Prozesses wäre es wünschenswert, die Reaktionszeit von vier Wochen zu verlängern. Polfer berief sich auf die Gesetzgebung, sie finde es aber logisch, diese Termine zu verlängern, immerhin stünden den Verwaltungen sogar vier Monate zur Verfügung.
Der Limpertsberger Interessenverein sprach die zwei Hauptsorgen an: einerseits die unerträgliche Verkehrssituation, andererseits die Lebensqualität. Ein detailliertes Schreiben vom Interessenverein wird der Stadt Luxemburg in den kommenden Tagen zugestellt.

U.a. wird das Fehlen eines Gesamtverkehrskonzepts für alle Verkehrsteilnehmer bemängelt, außerdem gebe es immer noch keinen sicheren Fahrradweg zwischen dem Limpertsberg und dem Glacis.
Viele Bürger waren verärgert über die Art und Weise, wie der PAG vorgestellt wurde: zu schnell, zu unverständlich und zu lang, lauteten Kritiken in der Eingangshalle. Auch die Übersetzer hatten ihre Schwierigkeiten, bei der Schnelligkeit simultan zu übersetzen.