Wir verbrauchen eine Badewanne voll Wasser

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(dpa)

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Die privaten Haushalte in Luxemburg verbrauchen täglich durchschnittlich rund 134 Liter Wasser pro Kopf und Tag. Das entspricht einer vollen Badewanne.

Eine richtige Erhebung gibt es in Luxemburg nicht. „Durch die zahlreichen Grenzgänger ergibt sich für Luxemburg eine Besonderheit beim Wasserverbrauch,“ erklärte Brigitte Lambert vom Luxemburger Wasserwirtschaftsamt am Donnerstag gegenüber Tageblatt.lu. „Wir können daher nur abschätzen.“

Rechnet man Grenzgänger, Restaurants und Industrie dazu, kommt man in Luxemburg sogar auf einen durchschnittlichen Wasserverbrauch von 250 Liter pro Kopf und Tag. Zum Vergleich: In Belgien werden täglich pro Kopf 120 Liter, Deutschland 122 Liter und Frankreich 156 Liter verbraucht (Eurostat, Stand 2007)

47 Millionen Kubikmeter Grundwasser

Aber nicht jeder zapft Wasser aus dem öffentlichen Netz. In Luxemburg beziehen zahlreiche private Haushalte und landwirtschaftliche Betriebe ihr Wasser aus eigenen Quellen oder Brunnen. Gerade Bauernhöfe nutzen das eigene Wasser, um ihr Vieh zu versorgen, heißt es vom Wasserwirtschaftsamt. Das sind im Jahr rund 4 Millionen Kubikmeter Grundwasser. Wie viele Höfe es sind, ist allerdings nicht bekannt. Insgesamt werden dem Verbraucher in Luxemburg jährlich etwa 47 Millionen Kubikmeter Wasser zur Verfügung gestellt.

Zum Weltwassertag mahnen Experten der Vereinten Nationen, insbesondere bei der Produktion von Nahrungsmitteln Wasser zu sparen. „Jeder von uns trinkt zwei bis vier Liter Wasser täglich“, schreibt die Welternährungsorganisation FAO. „Aber es sind 2000 bis 5000 Liter Wasser nötig, um die tägliche Nahrung für einen Menschen zu produzieren.“ Der Weltwassertag an diesem Donnerstag steht unter dem Motto „Nahrungssicherheit und Wasser“.

Viel Wasser ist verloren

Derzeit leben etwa sieben Milliarden Menschen auf der Erde, bis 2050 könnten es nach FAO-Angaben neun Milliarden sein. Um diese satt zu bekommen, müsse die Menschheit lernen, besser mit dem Wasser umzugehen. Dazu zähle, mehr Nahrung mit weniger Wasser zu produzieren und weniger Lebensmittel wegzuschmeißen. „30 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel werden nie gegessen, und das dafür benötigte Wasser ist definitiv verloren“, schreibt die Organisation UN-Water.

Die FAO rechnet aufgrund des Bevölkerungswachstums und der veränderten Konsumgewohnheiten damit, dass bis 2050 rund 70 Prozent mehr Lebensmittel produziert werden müssen als heute. Dazu trage insbesondere der höhere Fleischkonsum in den Entwicklungs- und Schwellenländern bei, die sich auch auf diesem Gebiet den Industrieländern immer stärker anpassen.