Uwe Friedrichsen ist tot

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Er war in der „Sesamstraße" zu sehen und als Zollfahnder in der Krimi-Reihe „Schwarz, Rot, Gold".

Uwe Friedrichsen ist am Samstag im Alter von 81 Jahren in Hamburg gestorben ist. Das bestätigte seine Witwe am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst spielte der norddeutsche Jung mit den blonden Haaren und den blauen Augen in einer Laiengruppe der Volkshochschule, gründete später mit Freunden ein kleines Theater, bis er mit 22 Jahren vor niemand Geringerem als Gustaf Gründgens auf der Bühne des Hamburger Schauspielhauses stand.

„Hier ist ein Verrückter“, berichteten Gründgens Assistenten, als Friedrichsen mit Maske, Kostüm und Requisiten zum Vorsprechen kam. „Sofort engagieren“, soll der für seine eiserne Disziplin und seinen hohen Qualitätsanspruch bekannte Theaterleiter geantwortet haben. In der legendären „Faust“-Inszenierung spielte Friedrichsen neben Gründgens als Mephisto und Will Quadflieg als Faust den Schüler.

Spröder norddeutscher Charme

Bis 1968 gehörte Friedrichsen zum Schauspielhaus-Ensemble, dann machte er sich selbstständig und entdeckte das Fernsehen für sich: Große Popularität erlangte er als Detektiv Jones Burte in der Kriminalserie „John Klings Abenteuer“ (1965-70), in „Spaß beiseite, Herbert kommt“ (1981) und in der Wirtschaftskrimi-Serie „Schwarz-Rot-Gold“, in der er bis 1995 mit sprödem norddeutschen Charme einen Zollfahnder spielte. Zahlreiche Rollen in Krimireihen („Tatort“, „Der Alte“, „Derrick“) folgten. Kinder erlebten ihn in den 1980er Jahren in der „Sesamstraße“ neben Lilo Pulver, Horst Janson sowie Samson und Herrn von Bödefeld. Als gefragter Synchronsprecher lieh er unter anderem Peter Falk in der Rolle von Inspektor Columbo seine ausdrucksstarke Stimme – und anderen Kollegen wie Danny Glover oder Donald Sutherland.

Daneben hat sich der beliebte Schauspieler, der mit seiner zweiten Frau Ute in Seevetal bei Hamburg lebte, immer sozial und politisch engagiert. So machte er für die SPD Wahlkampf und wurde von den Sozialdemokraten zur Wahl des Bundespräsidenten nach Berlin entsandt.