Samstag18. Oktober 2025

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Ursachenforschung mit Mikrochip

Ursachenforschung mit Mikrochip
(dpa/Frank Rumpenhorst)

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Forscher in Brasilien und Australien suchen jetzt mit Mikrochips nach Gründen für das Bienensterben. Mehr als 20.000 Insekten wird ein Sensor eingepflanzt.

Mit Mikrosensoren wollen australische Forscher den Gründen für das Bienensterben auf die Spur kommen. Die 2,5 Millimeter großen und 5,4 Milligramm schweren Chips werden auf dem Rücken der Europäischen Honigbiene befestigt, wie Gary Fitt von Australiens staatlicher Forschungsbehörde CSIRO am Dienstag erklärte.

Durch die Sensoren, die auch in den Bienenstöcken angebracht werden, sei es möglich, neuen Fragestellungen nachzugehen, „da wir nun das Verhalten von Bienen in der freien Wildbahn und im Bienenstock messen können“. Im südlichen Bundesstaat Tasmanien wurden etwa 10.000 Bienen und ihre Bienenstöcke mit Mikrochips markiert. In Brasilien läuft ein Experiment mit ähnlich vielen Tieren.

Wichtige Daten

Auch in den Großstädten Sydney und Canberra sollen die Tiere mithilfe der Computertechnik überwacht werden. Forscher aus Europa und Nordamerika seien ebenfalls interessiert, sagte Fitt. „Wir werden denselben Ansatz wählen und ähnliche Fragen stellen, aber in verschiedenen Teilen der Welt, um ein breiteres Bild von dem Problem zu bekommen und gemeinsam Lösungen zu finden“, erklärte der australische Forscher.

Die Daten sollen den Wissenschaftlern Auskunft darüber geben, „wie oft und wie lange die Bienen Nahrung aufnehmen, ob sie füttern oder Pollen sammeln, und was sie in ihren Stöcken machen“. In den vergangenen Jahren sank die Zahl der Bienenvölker in fast allen Weltregionen deutlich. Da die Insekten die Bestäubung von 70 Prozent aller blühenden Pflanzen übernehmen, könnte ihr Sterben die gesamte Nahrungskette in Gefahr bringen.

Als Hauptgründe ihres Verschwindens gelten Schädlinge wie die Varroa-Milbe (Link) , Pestizide sowie ein plötzliches Massensterben in den Bienenstöcken („Colony Collapse Disorder“). In den USA verloren die Imker zwischen Mai 2014 und Mai 2015 etwa 42 Prozent ihrer Bienenvölker, dies war nach der noch verheerenderen Saison 2012/13 die zweithöchste Sterberate seit Beginn ihrer Dokumentierung.

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