Tsipras warnt vor „korrupter“ Vergangenheit

Tsipras warnt vor „korrupter“ Vergangenheit
(Reuters/Alkis Konstantinidis)

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Der ehemalige griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat die Wähler seines Landes vor einer Rückkehr zur Politik der vergangenen Jahrzehnte gewarnt.

Die Parlamentswahl am 20. September sei ein Kampf zwischen seiner „ehrbaren“ Regierung der vergangenen sieben Monate und „der dunklen Phase der Korruption, der Vetternwirtschaft und der Seilschaften der Mächtigen“, die in den vorherigen Jahrzehnten vorgeherrscht habe, sagte Tsipras am Sonntag bei der Internationalen Messe in Thessaloniki.

Sollte er wiedergewählt werden, würde seine Regierung in Wirtschaftsfragen entschlossen eingreifen, um Einkommen umzuverteilen, betonte Tsipras. Auf der Messe stellte er auch das Programm seiner linken Syriza-Partei in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Arbeit und Verwaltung vor, das er als erneuter Regierungschef verfolgen würde. Diese politischen Pläne ähnelten vorherigen von anderen Regierungen, die diese mit Ausnahme aber niemals umgesetzt hätten, sagte Tsipras.

Koalition

Der Syriza-Vorsitzende hatte die vergangene Wahl im Januar mit dem Versprechen gewonnen, die Sparpolitik der Vorgängerregierungen zu beenden. Nach monatelangen Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern des Landes willigte er aber schließlich im Juli doch in Sparauflagen im Gegenzug für ein neues Hilfspaket für Griechenland ein.

Die jüngsten Umfragen sagen ein enges Rennen bei der Neuwahl am 20. September voraus. Syriza und die konservative Nea Dimokratia (ND) liegen derzeit in der Gunst der Wähler fast gleichauf. Weil wohl neun Parteien ins Parlament einziehen werden, gilt als so gut wie sicher, dass die stärkste Partei für eine Regierungsmehrheit in eine Koalition eintreten muss.

In zwei am Sonntag veröffentlichten Umfragen der Meinungsforschungsinstitute Kapa Research und Marc führte Syriza mit 0,6 und 0,4 Prozentpunkten vor der ND. Keine der Parteien erreicht demnach 30 Prozent der Wählerstimmen. In beiden Befragungen liegt die rechtsextreme Goldene Morgenröte mit 11,6 beziehungsweise 14,1 Prozent jeweils auf Rang drei.

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