Die radikalislamischen Taliban haben in Afghanistan mindestens 20 Zivilisten getötet. Die Getöteten seien einen Tag zuvor im Zentrum des Landes entführt worden, hieß es am Mittwoch aus Polizeikreisen.
Die Taliban hatten von 1996 bis 2001 in weiten Teilen Afghanistans geherrscht. Durch eine von den USA angeführte Invasion wurden sie von der Macht vertrieben. Seit Abzug der Nato-Schutztruppen Ende 2014 haben sich ihre Angriffe und Anschläge verstärkt.
Viele fliehen
Rund 200.000 Menschen aus Afghanistan sind im vergangenen Jahr nach Europa geflohen. Etwa die Hälfte von ihnen kann auf Asyl hoffen, zehntausende müssen zurück in ihre Heimat.
Die EU hatte am vergangenen 2. Oktober mit der Regierung in Kabul ein Abkommen geschlossen, das freiwillige Rückkehr und Abschiebungen beschleunigen soll. Die Vereinbarung heißt „Gemeinsamer Weg nach vorne bei Migrationsfragen“. Experten schätzen, dass bis zu 80.000 Afghanen Europa wieder verlassen müssen.
61 Tote in Pakistan
Im afghanischen Nachbarland Pakistan hatten Angreifer in der Nacht zum Dienstag eine Polizeischule überfallen und dabei mindestens 61 Menschen getötet. Sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat als auch die von den pakistanischen Taliban abgespaltene Hakimullah-Gruppe erklärten sich für die Tat verantwortlich.
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