Regierungschef „überrascht“ von Trumps Aussagen

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Der schwedische Regierungschef Stefan Löfven hat sich "überrascht" von den Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump über Flüchtlinge in Schweden gezeigt.

„Wir müssen alle unsere Verantwortung dafür übernehmen, dass wir die Fakten korrekt verwenden und jede Information überprüfen, die wir verbreiten“, sagte Lövfen am Montag in Stockholm. Trump hatte am Samstag eine Rede vor Anhängern in Melbourne bei Orlando im US-Bundesstaat Florida gehalten. Darin stellte er zur Rechtfertigung seiner restriktiven Einwanderungspolitik einen Zusammenhang zwischen der Einwanderung und Terroranschlägen her. Dann sagte er: „Seht, was in Deutschland passiert, seht, was letzte Nacht in Schweden passiert ist.

Schweden, wer hätte das gedacht? Schweden – sie haben ganz viele reingelassen, nun haben sie Probleme, wie sie es nie für möglich gehalten hätten.“ In Schweden reagierten darauf viele Menschen empört bis amüsiert, denn dort hatte es am Freitag keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Trump erklärte am Sonntag, er habe sich auf einen Bericht des US-Fernsehsenders Fox News über Einwanderer in Schweden bezogen.

Der ehemalige schwedische Ministerpräsident und Außenminister Carl Bildt hatte sich am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter weniger diplomatisch als sein Nachfolger Löfven über Tump geäußert. „Schweden? Ein Anschlag? Was hat er geraucht?“, schrieb er. Am Montag fügte er hinzu, allein in Orlando habe es im vergangenen Jahr „etwa 50 Prozent mehr Morde“ gegeben „als in ganz Schweden“. Er bezog sich offenbar unter anderem auf einen Anschlag in Orlando im vergangenen Juni mit 49 Toten. In Schweden gibt es jährlich etwa hundert Mordopfer.