Papst prangert in Mexiko Gewalt und Korruption an

Papst prangert in Mexiko Gewalt und Korruption an
(AFP/Hector Guerrero)

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Mit einer Messe in einem von Kriminalität erschütterten Vorort von Mexiko-Stadt hat Papst Franziskus am Sonntag ein Zeichen gegen Gewalt gesetzt.

Vor 300.000 Gläubigen rief der Papst die Mexikaner in Ecatepec dazu auf, die Hoffnung nicht zu verlieren und sich nicht in die Hände von „Händlern des Todes“ zu begeben. Zuvor hatte er bereits den Politikern ins Gewissen geredet.

Die 1,6-Millionen-Einwohner-Stadt Ecatepec war der erste von mehreren problembeladenen Orten, die das katholische Kirchenoberhaupt bei seiner insgesamt fünftägigen Mexiko-Reise besucht, darunter später auch Hochburgen für den Drogenhandel und illegale Immigration in die USA. Ecatepec hat traurige Berühmtheit wegen Gewalt gegen Migranten und wegen einer Serie von Morden an Frauen erlangt. Allein zwischen Januar 2014 und September 2015 wurden im Bundesstaat Mexiko 600 Frauen ermordet, viele zerstückelte Leichen wurden in einem Fluß rund 20 Kilometer vom Ort der Papst-Messe vom Sonntag entfernt gefunden. Zahlreiche Gläubige hatten trotz der Gefahren die Nacht auf der Straße schlafend verbracht, um einen Platz bei der Papst-Messe zu ergattern. Mit Decken, Kartons und Plastikplanen schützten sie sich gegen die Kälte – die Temperaturen fielen auf bis zu null Grad.

Der 79-jährige Papst hat seine Mexiko-Reise ganz in das Zeichen des Kampfes gegen Gewalt, Korruption, Drogenkriminalität und Armut gestellt.