Luxemburg will bei der Prostitution eigene Wege gehen

Luxemburg will bei der Prostitution eigene Wege gehen
(Patrick Seeger)

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Wird es in Luxemburg eine strafrechtliche Verfolgung von Freiern geben? Eher unwahrscheinlich. Die Gesundheitsministerin versucht bei der Frage auszuweichen, gibt aber klare Aussichten.

In einer Antwort auf eine parlamentarische Frage bezieht Gesundheitsministerin Lydia Mutsch Stellung über die Prostitution. Die Frage wurde als Reaktion auf das französische Prostitutions-Gesetz eingereicht, das Anfang des Monats durch das Parlament des Nachbarlandes gewunken worden war. Die Prostitution wird in Frankreich mit dem Gesetz strafbar gemacht. Freier, die eine Prostituierte aufsuchen, werden zukünftig strafrechtlich verfolgt.

Wird es solch ein Gesetz auch in Luxemburg geben? Eher unwahrscheinlich. „Wir haben die Abstimmung im französischen Parlament zur Kenntnis genommen“, erklärt Mutsch. Die Gesundheitsministerin weist in ihrer Antwort aber darauf hin, dass solch ein Gesetz von vielen humanitären Akteuren kritisiert wird und viele negative Aspekte beinhaltet.

„Luxemburgisches Modell“

So könnte zum Beispiel das Sozialamt die Prostituierten nicht mehr erreichen, wenn Freier juristisch belangt würden. Die Gefahr ist groß, dass die Frauen in den Untergrund verschwinden. Die Übernahme eines Gesetzes, wie es in Frankreich durchs Parlament ging, könnte sich laut Mutsch als falscher Weg herausstellen.

Die Regierung in Luxemburg wolle deswegen lieber an einem „luxemburgischen Modell“ arbeiten, der an die Gegebenheiten vor Ort angepasst sei. Ein entsprechender Aktionsplan soll bald folgen, heißt es.

Unvorhersehbar

Inwieweit das neue französische Gesetz die Freier nach Luxemburg treibt, ist unklar, erklärt die Gesundheitsministerin in ihrer Antwort. Die Entwicklungen würden aber von der Regierung in Zusammenarbeit mit der Polizei im Auge behalten werden.