Erfolgreiche Jagd auf „Most Wanted“

Erfolgreiche Jagd auf „Most Wanted“
(lex van Lieshout/ dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Europol verzeichnet Erfolge bei der Jagd auf "meistgesuchte Verbrecher". Mindestens acht Festnahmen verzeichnet Europol seit Start der neuen Internet-Plattform.

Die europäische Polizeibehörde Europol hat dank einer neuen Internet-Plattform wichtige Erfolge bei der Jagd auf die „meistgesuchten Verbrecher“ Europas verzeichnet. Bei „mindestens acht Festnahmen“ habe es einen „direkten“ Zusammenhang zwischen der Lokalisierung der Verdächtigen und der neuen Website (Link) gegeben, teilte Europol am Freitag mit.

Millionenfach angeklickt

14 Gesuchte, deren Fotos und Lebensläufe seit Jahresbeginn auf die Homepage gestellt wurden, seien inzwischen hinter Gittern. Die Website wurde den Angaben zufolge millionenfach angeklickt. Zu den Fahndungserfolgen zählte die Festnahme des 64-jährigen rumänischen „Yoga-Lehrers und geistigen Mentors“ Gregorian Bivolaru in Paris.

Er soll nach Rumänien ausgeliefert werden, wo ihm ein Prozess wegen Kindesmissbrauchs und Kinderpornographie bevorsteht. Auch der 46-jährige italienische Mafioso Ernesto Fazzalari wurde im Juni festgesetzt. Er soll sich wegen Mordes verantworten.

Viele in Europa gefasst

Eine Europol-Sprecherin sagte, viele der Festgenommenen seien in anderen Ländern Europas gefasst worden als jenen, aus denen sie selber stammten. Dies zeige den Nutzen der Kooperation. Festgenommen wurden auch der Paris-Attentäter Salah Abdeslam und der Terrorverdächtige Mohamed Abrini – in diesen Fällen bestand aber kein direkter Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung der Steckbriefe auf der Internetseite und dem Fahndungserfolg.

Jede nationale Polizeibehörde von Europol kann jeweils zwei Gesuchte auf die „Most Wanted“-Liste stellen. Gegenwärtig sind dort auch zwei Frauen zu finden – die 29-jährige Zyprerin Efi Irodotou, die wegen Mordes gesucht wird, und die 30-jährige Finnin Cecilia Kettunen, der schwerer Betrug zur Last gelegt wird.