„Endlich haben wir die Unterschriften“

„Endlich haben wir die Unterschriften“
(Tageblatt-Archiv/Alain Rischard)

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Die Stadt Echternach will die Zukunft der Ruine "Petite Marquise" selbst in die Hand nehmen, kündigte Bürgermeister Yves Wengler am Donnerstag an. Gegenüber Tageblatt.lu nennt er jetzt Details. Der Rücktritt des Vorstands des Geschäftsverbandes habe mit der Ruine aber nichts zu tun, so der Bürgermeister.

Anfang 2013 wurde bekannt, dass der saarländische Investor „Parador S.A.“ die Bauruine „Petite Marquise“ mitten in Echternach kaufen will und dort Restaurants, Geschäfte, eine Veranstaltungshalle und Seniorenwohnungen errichten will. Mitte 2015 sollten die Bagger rollen (Link). Der Kaufvorvertrag war im Februar 2013 unterzeichnet worden, doch aus dem Deal wurde nichts. Bis jetzt.

Nun schaltet sich die Stadt Echternach in diesem Zusammenhang ein. Bürgermeister Yves Wengler (CSV) kündigte auf der Generalsversammlung des örtlichen Geschäftsverbandes am Donnerstag an, dass die Gemeinde mit den Besitzern der Bauruine bereits einen Kaufvorvertrag unterzeichnet habe.

Was lange währt…

„20 Jahre hat es bis zu diesem Punkt, an dem wir jetzt sind, gedauert. Es ist enorm positiv, dass wir endlich die Unterschriften haben“, sagt Bürgermeister Yves Wengler gegenüber Tageblatt am Freitag. Er ist zuversichtlich, dass das Projekt endlich von einem Erfolg gekrönt werden kann.

Der Gemeinderat soll am 19. Dezember über das Vorhaben „Petite Marquise“ im Rahmen des neuen Haushaltes abstimmen. „Bevor wir uns zu diesem Schritt entschlossen hatten, haben wir uns mit den Gemeinderäten kurz geschlossen und ihre Zustimmung vorerst eingeholt“, so Wengler. Jetzt ist das Innenministerium gefragt. Denn zu allen Käufen, welche von einer öffentlichen Körperschaft wie die Gemeinde getätigt werden, müssen die Behörden grünes Licht geben.

Parador-Projekt

Ist das der Fall, geht es zum Notar. „Dann sind wir als Gemeinde auch endlich Besitzer“, freut sich der Bürgermeister. Bis es aber soweit ist, arbeiten die Verantwortlichen gleichzeitig an Zukunftskonzepten. So ist es zu erfahren, dass das Projekt von „Parador S.A.“ doch nicht ganz vom Tisch sei. Die Idee mit den Wohnungen und Geschäften behalte man im Hinterkopf, so Wengler. Man habe inzwischen Kontakt mit dem Architektenbüro aufgenommen.

„Wir dachten, dass die Nachricht von der ‚Petite Marquise‘ der Geschäftswelt in Echternach neuen Auftrieb geben wird“, schlägt Yves Wengler den Bogen zum Rücktritt des Vorstandes des örtlichen Geschäftsverbandes. Der Bürgermeister betont, dass zwischen den Dossiers „Petite Marquise“ und den Rücktritten keinen Zusammenhang bestünde. Bereits auf der Einladung zu der Generalsversammlung waren die Punkte Abdankung und neue Kandidaturen auf der Tagesordnung vermerkt.

„Äußerst bedauerlich“

„Es ist äußerst bedauerlich, dass die Präsidentin Liliane Faber und ihr Team am Donnerstag zurückgetreten sind“, unterstreicht der Lokalpolitiker. Sie hätten das Gefühl gehabt, sich für die Entwicklung der lokalen Geschäftswelt einzusetzen und dabei zu wenig Unterstützung von den anderen Mitglieder in der „Union Commerciale et Artisanale“ (UCA) erfahren zu haben, beschreibt Wengler.

Während der Generalversammlung am Vorabend habe sich vorerst niemand gemeldet, der die Geschicke des Geschäftsverbandes in Zukunft leiten will, so der Bürgermeister. Die Stadt sei aber zuversichtlich, dass es „sich wieder Leute finden, welche diese Missionen übernehmen werden“. Bis ein neuer Vorstand feststeht, soll der Stadtmarketing der UCA vorübergehend unter die Arme greifen.