Sie wurden diese Woche von einer „Intersyndicale“ heftig kritisiert. Die Gewerkschaften Apess, Féduse und SEW fordern eine komplette Umgestaltung der aktuellen Berufsausbildung. Bleiben sie bei ihrem Vorhaben, nur punktuelle Reformen vorzunehmen?
Zuerst muss man festhalten, dass ihre Forderungen eigentlich mit unserer Sichtweise übereinstimmen. Heute wurde beispielsweise im Ministerrat ein Gesetzesprojekt angenommen, welches eine jährliche Versetzung bei der Berufsausbildung vorsieht. Zudem wollen wir einen „bilan intérmidiaire“ einführen. Demnach sind wir durchaus bereit tiefgreifende Reformen durchzuführen. Man darf allerdings nicht vergessen, dass das Bildungsministerium nicht alleine für die Berufsausbildung zuständig ist.
Die Berufskammer und die Arbeitnehmerkammer spielen auch eine Rolle. Dies gilt besonders wenn es um die Aufwertung der Berufsausbildung geht. Dies kann man nicht per Gesetz aufzwingen. Da ist ein gesellschaftlicher Prozess nötig an dem alle Akteure teilnehmen müssen.
Eine komplette Umgestaltung der aktuellen Berufsausbildung schließen sie also aus?
Wir sind bereit über alles zu diskutieren, allerdings ist die Aufhebung der Reform der Berufsausbildung aus dem Jahr 2008 sicherlich keine Lösung. Wir würden hierdurch nur die Lehrer verunsichern die sich seit acht Jahren in die damalige Reform eingearbeitet haben. Mein Ziel ist es nicht alle Reformen meiner Vorgänger rückgängig zu machen. In der Politik kann man nicht einfach fünf Jahre in die eine Richtung und dann fünf Jahre wieder in die andere Richtung arbeiten. So kommt man nicht voran.
Die „Intersyndicale“ sowie eine deutliche Mehrheit der von ihr befragten Lehrer können sich einen Streik vorstellen
Ein Streik würde überhaupt keinen Sinn ergeben, da die Gewerkschaften offene Türen einrennen. Wir teilen viele Kritikpunkte und sind bereit zu reformieren. Im vergangenen Oktober habe ich bereits angekündigt in zwei Phasen zu reformieren. Die dringlichsten Punkte wie die Wiedereinführung der jährlichen Versetzung, werden bereits zur nächsten „Rentrée“ greifen.
Das gesamte Interview finden Sie in der Samstagsausgabe des Tageblatt
 
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