Ein Knopfdruck von J. Gauck und M11 lief

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VIANDEN - Am Dienstag führte die Staatsvisite vom deutschen Bundespräsidenten in den Norden Luxemburgs, nach Vianden. Im Pumpspeicherwerk SEO weihte Joachim Gauck die Turbine M11 ein.

Im Rahmen der dreitägigen Staatsvisite, weihte der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck die Turbine M11 im Pumpspeicherwerk in Vianden ein. Deren Bau war 2007 unter dem damaligen SEO-Chef Etienne Schneider entschieden worden.

Die SEO funktioniert über einen Staatsvertrag zwischen Rheinland-Pfalz und Luxemburg. RWE speist in Zeiten niedrigen Verbrauchs Strom ins Netz ein. Wasser wird hochgepumpt. Bei Spitzenstromzeiten wird Wasser über die Turbinen ablaufen gelassen und somit Strom ins deutsche Netz eingespeist. Daher der Name Spitzenstrom.

Größter Speicher

RWE und Enovos sind Partner der Energiewende. Vianden ist der größte Speicher im deutschen Netz. Die Turbine M11 hat eine Leistung von 200 MW. Dies entspricht einem Gegenwert von 40.000 Fotovoltaikanlagen auf Häusern.

Auf der Pressekonferenz am Dienstag findet Gauck folgende Worte: „Ich gehe weg und habe gelernt, dass ein Mentalitätswandel möglich ist.“ Nur knapp 50 Prozent der Bevölkerung seien Luxemburger. Das Land mache sich Gedanken, wie sie die anderen daran teilhaben lassen kann. „Es ist hier ein natürliches Miteinander unterschiedlicher Menschen, unterschiedlicher Prägungen – und es funktioniert. Hier werden Generationen von Europa-Sachverständigen herangezogen. Das ist wichtig, denn Europa hat nur als Europa eine Chance im internationalen Wettbewerb“, so der Bundespräsident.

Europa ist eine Sicherung des Friedens, so Gauck. Das war nicht immer allen jungen Menschen klar. Aber jetzt bekam dieses Thema unerwarteterweise neue Aktualität. Junge Menschen sehen, wie nah der Unfriede gekommen ist mit den Konflikten in der Ukraine und im Mittelmeerraum. Aber eine Neigung zu Europa zu fördern ist nicht nur Aufgabe der Politiker. Auch Lehrer, Journalisten oder Künstler müssen dies tun, betonte der Bundespräsident.

Belobigend unterstrich Gauck, dass der Wandel in Luxemburg von Stahl und Kohle zur Finanzindustrie gelungen sei. Auch wenn der Finanzplatz nicht allen Partnern in Europa gefallen hat, der Wandel hat funktioniert und jetzt hat man sich angenähert. Nun wendet sich den Zukunftstechnlogien hin. Auch das ist europäisch, denn der Strukturwandel ist ein europäisches Element.

Der letzte Bundespräsident, der Luxemburg besuchte, war Richard von Weizäcker. Der Besuch sei lange überfällig gewesen, betonte Gauck.