Doppelt so viele Binnenflüchtlinge wie Flüchtlinge weltweit

Doppelt so viele Binnenflüchtlinge wie Flüchtlinge weltweit
(AFP)

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Die Zahl der im eigenen Land vertriebenen Menschen ist einem neuen Bericht zufolge doppelt so hoch wie die Zahl der Flüchtlinge weltweit.

Rund 40,3 Millionen sogenannte Binnenflüchtlinge stünden heute den nach UN-Angaben 21,3 Millionen Flüchtlingen gegenüber, heißt es in einem am Montag in New York veröffentlichten Bericht der Beobachtungsstelle für Binnenflüchtlinge (IDMC). Der IDMC gehört zur Norwegischen Flüchtlingshilfe (NRC), einer Hilfsorganisation für Flüchtlinge mit Sitz in Oslo.

Konflikte, Gewalt und Naturkatastrophen wie Fluten, Stürme, Brände und harte Winter hätten allein im vergangenen Jahr zu 31 Millionen neuen Binnenflüchtlinge geführt. Der Klimawandel werde diese Situation noch verschärfen, schreiben die Autoren. 6,9 Millionen Menschen seien im eigenen Land auf der Flucht vor Konflikten, von denen ganze 2,6 Millionen in afrikanischen Ländern südlich der Sahara lebten. Am stärksten betroffen waren im weltweiten Vergleich der Kongo, Syrien, der Irak, Afghanistan, Nigeria und der Jemen.

Wer im eigenen Land vertrieben sei, breche häufig auch zur Flucht über die Landesgrenzen auf, sagte IDMC-Direktorin Alexandra Bilak. Trotzdem werde dem Problem der Binnenflucht nicht die Aufmerksamkeit geschenkt wie der weltweiten Flüchtlings- und Migrationskrise. „Ohne die richtige Art von Unterstützung und Schutz könnte ein heute intern vertriebener Mensch morgen ein Flüchtling, Asylbewerber oder internationaler Migrant werden“, sagte Bilak.