„3xjo fier der eng kurel ze gin“

„3xjo fier der eng kurel ze gin“
(Screenshot/FB-Profil Xavier Bettel)

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Da er sich für das Ausländerwahlrecht einsetzt, wird Premierminister Xavier Bettel im Netz jetzt mit dem Tod bedroht. Der anonyme Post ist möglicherweise ein Fall für die Justiz.

Die Koalitionsparteien, allen voran Premierminister Xavier Bettel (DP), setzen sich beim Referendum am Sonntag für drei Mal Ja. Am Mittwoch bekräftigt der DP-Politiker seine Entscheidung erneut auf Facebook. Hintergrund ist eine böse Anfeindung eines anonymen Nutzers. Der Mann droht dem Regierungschef sogar mit dem Tod. Aber der Reihe nach.

Der Verfasser, der sich selbst als „Nazi“ bezeichnet, legt sofort mit seiner Hasstirade los. Diese geht weit unter der Gürtellinie. Von Vulgaritäten sieht der Schreiber nicht ab, eine Rücktrittsforderung („deng sachen packen“) bis „du bas eis land net da fert“ folgen. Die Grenze überschreitet der Nutzer, als er Xavier Bettel „dech ze killen, geif ech et man“, droht. „3xjo fier der eng kurel ze gin“, heißt es weiter. Derbe Anspielungen auf die Homosexualität Bettels sowie die Aufforderung zu Selbstmord schließen den Eintrag ab.

Klares Ja

Am 7. Juni sind die Luxemburger aufgerufen, sich unter anderem zur Einführung des Wahlrechts für ausländische Mitbürger zu positionieren. Antworten kann man mit Ja oder Nein. Für Bettel lautet die Antwort klar Ja. „Weil ich der Meinung bin, dass es gut für unser Land ist.“ Vor allem sollte jedoch die Meinungsfreiheit als Demokratiegrundsatz respektiert werden, auch wenn Menschen unterschiedliche Standpunkte vertreten, fordert der Premierminister. „Einzelne benehmen sich dabei daneben und ich akzeptiere das nicht, und stehe dazu“, stellt Bettel klar. Anschließend folgt das Beispiel, geschrieben auf Luxemburgisch. Grammatik, Rechtschreibung, Satzbau, Punktuation sind dabei Nebensache.

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