„Es ist wie in Luxemburg“

„Es ist wie in Luxemburg“
(dpa)

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Nicht nur Luxemburg arbeitet mit Steuertricks. Auch die Niederlande stehen jetzt am Pranger. Von tausenden Briefkastenfirmen ist die Rede.

Die Niederlande sind mutmaßlich die beliebteste legale Steueroase der Welt. Noch beliebter als das berüchtigte Luxemburg, schreibt das Nachrichtenmagazin „Spiegel-Online“ am Montag. Mindestens 12.000 meist mitarbeiterlose „besondere finanzielle Einrichtungen“, wie sie offiziell heißen, oder „Briefkastenfirmen“, wie sie der Volksmund nennt, sind laut einer Studie des Forschungsinstituts SEO Economisch Onderzoek in Deutschlands Nachbarland ansässig, heißt es weiter.

Demnach sollen die Niederlande für Konzerne noch attraktiver sein als Luxemburg. So werden auf bestimmte im Ausland erzielte Einkünfte kaum oder keine steuerlichen Abgaben erzielt. Es geht dabei um Zinsen, Dividende sowie Lizenzen, Marken- oder Patentrechte, schreibt „Spiegel-Online“. Firmen wie IKEA, Danone, Saab, Gazprom oder der italienische Ölkonzern Eni werden genannt.

„Effektive Steuerstrategien“

Der Chef von PriceWaterhouseCoopers-Luxemburg, Didier Mouget, verteidigt in einem Interview die Arbeit des Unternehmensberaters. Neben Luxemburg gebe es „mindestens vier bis fünf Länder, die ebenso effektive Steuerstrategien anbieten“, wird er auf „Spiegel-Online“ zitiert.

Abgewickelt werden die komplizierten Geldflüsse über Finanzholdings, welche sich hinter den Briefkästen in den Niederlanden verstecken. So würden beim „Tax Ruling“ geheime Absprachen mit den nierländischen Steuerbehörden getroffen. „Es ist wie in Luxemburg“, wird ein niederländischer Finanzexperte zitiert. Dabei seien die beiden Länder oft miteinander über niederländisch-luxemburgische Holdings gekoppelt.