„Die Krise trifft den Kern der Euro-Zone, wir sollten uns darüber keine Illusionen machen“, sagte Rehn am Montag bei einer Konferenz in Brüssel. Das Vertrauen der Finanzmärkte könne auf Dauer nur über einen Abbau der Staatsverschuldung zurückgewonnen werden. Dazu gebe es keine Alternative. „Man kann keine Wachstumsstrategie auf weiter steigenden Schulden aufbauen, wenn die Fähigkeit, die Schulden zu bezahlen, an den Märkten infrage gestellt wird“, ergänzte er.
An den Kapitalmärkten waren zuletzt nicht nur die Zinsen von Italien und Spanien, die wegen ihrer Fehlentwicklungen schon länger im Visier der Märkte sind, gestiegen. Auch Frankreichs Aufschlag bei zehnjährigen Anleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen erreichte mit fast zwei Prozentpunkten in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit Bestehen der Währungsunion. Auch von Österreich und den bisher als grundsolide betrachteten Euro-Staaten Niederlande und Finnland verlangten die Investoren höhere Risikoprämien.
Warnung an Frankreich
Die Ratingagentur Moody’s warnte unterdessen erneut, Frankreich könnte die Bestnote „AAA“ verlieren. Die Kreditwürdigkeit des Landes könne sich verschlechtern, wenn es dauerhaft höhere Zinsen für seine Anleihen zahlen, während sich die Wachstumsaussichten gleichzeitig eintrüben. Moody’s hatte bereits Mitte Oktober einen ähnlichen Warnschuss abgegeben, Frankreich bisher aber noch nicht auf einen negativen Ausblick gesetzt, was einer tatsächlichen Herabstufung vorangehen würde.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können