Trumps Twitter-„Diplomatie“

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Sollte Emmanuel Macrons Aussage von gestern stimmen, dann sind vergangene Woche in der syrischen Stadt Duma tatsächlich tödliche Chemiewaffen zum Einsatz gekommen. Damit wurde Macrons immer wieder zitierte „rote Linie“ überschritten. Ein Militärschlag aus Frankreich könnte nun folgen. Macron wollte sich noch nicht festlegen. Ein solcher Schlag sollte gut überlegt sein. Denn die Lage in Syrien ist explosiv.

Was die Welt nicht braucht, ist die impulsive Twitter-„Diplomatie“ à la Trump. Erst kündigte der US-Präsident überraschenderweise den Rückzug seiner Truppen aus Syrien an. Im Weißen Haus wusste offenbar niemand etwas von dem Vorhaben. Das war Ende März. Knapp zwei Wochen später folgte ein Tweet in die entgegengesetzte Richtung. Diesmal drohte Trump mit einem Luftschlag gegen die syrische Assad-Armee. Ein heikles Vorhaben, insbesondere wenn es im Alleingang stattfindet. Denn die Lage in Nahost mit Akteuren, die unterschiedliche geostrategische und -politische Interessen vertreten, könnte schnell eskalieren. Russland, ein Verbündeter Assads, sieht seine in Syrien stationierten Militärs in Gefahr und kündigte Gegenangriffe an. Es werde nicht nur auf US-Raketen geschossen, die auf Syrien gerichtet seien, sondern auch auf Flugzeugträger und Flugzeuge.

Sollten Trumps europäische Verbündete wie Frankreich, Großbritannien oder Deutschland dieses waghalsige Vorhaben unterstützen und Trump den Rücken freihalten? Besser nicht. Die gegenseitige Beistandspflicht nach Artikel 5 des NATO-Vertrags gilt in diesem Fall nicht. Denn Trump hat mit seiner überstürzten Ankündigung die Pflicht zur Konsultation und die Suche nach einer friedlichen Lösung ausgelassen. Wahre Diplomatie funktioniert anders.

Jacques Zeyen
13. April 2018 - 9.36

Twitter-King aber von Diplomatie keine Ahnung. Großmaul spielt mit dem Weltfrieden und es bleibt zu hoffen,dass Staatschefs die sich als solche bezeichnen können,diesen Irrsinn nicht mitmachen. Sie sollten sich mit der KGB-Wanze aus Moskau beschäftigen die sich gerade mit Demokraten wie Erdogan verbrüdert.