Homophobie in Luxemburg: Ohne Statistiken keine Handhabe

Homophobie in Luxemburg: Ohne Statistiken keine Handhabe

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Wird in Luxemburg ein Mensch aufgrund seiner sexuellen Orientierung angegriffen, fällt dies für die Polizei unter „Coups et blessures volontaires“. In ihren Statistiken unterscheiden die Beamten nicht, ob es sich dabei um eine Kneipenschlägerei gehandelt hat oder ob ein Mensch aufgrund seines Lebensstils oder seines Aussehens willkürlich attackiert wurde.

Das bringt ein großes Problem mit sich: Es gibt noch nicht einmal ansatzweise verlässliche Zahlen darüber, wie häufig sich solche Vorfälle hierzulande ereignen. Die Zahlen, die vom „Centre pour l’égalité du traitement“ erhoben werden, sind nur eine Stichprobe. Sie umfassen nur diejenigen, die nach dem Erlebten bereit waren, sich bei der Organisation zu melden – und es impliziert, dass sie wussten, dass es diese überhaupt gibt.

Es gibt also kaum Zahlen darüber, wie oft Menschen hier ausgeschlossen, ignoriert, beleidigt, geschubst oder sogar zusammengeschlagen werden, weil sie anders sind. Es wird zu einem unsichtbaren Problem. Bei der Berliner Polizei gibt es Ansprechpersonen für queere Menschen, also solche, die von der Norm abweichen. Dort werden Statistiken diesbezüglich geführt.

Zwar ist die Dunkelziffer auch in Berlin Schätzungen zufolge noch sehr hoch, aber zumindest gibt es etwas, woran sich die Gesellschaft und die Politik orientieren können. Die Zahlen helfen, das Problem real zu machen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen.

 

Homophobie in Luxemburg: Gonçalo Rhea wurde am Wochenende brutal angegriffen

tom
26. Mai 2019 - 15.09

Ich möchte eine etwas interessantere Frage in Raum stellen und was wieso werden diese Menschen denn überhaupt als "anders" bezeichnet ? Allein diese Betrachtungsweise und die Annahme setzt voraus, dass mit diesen Menschen etwas gesellschaftlich nicht stimmt. Es ist mir schon klar was damit gemein ist, aber die Diskussion ob nun Individualismus oder Konformismus oder aber sogar Kollektivismus in unserer kleinen Luxemburg unter den Menschen gefördert und gefordert wird, wäre durchaus eine reicher Dialog.

Zahlen
25. Mai 2019 - 11.37

"Es gibt also kaum Zahlen darüber, wie oft Menschen hier ausgeschlossen, ignoriert, beleidigt, geschubst oder sogar zusammengeschlagen werden, weil sie anders sind." Besonders schlimm, wenn diese Aktionen von den Polizisten ausgeführt werden, die sie untersuchen sollten.

de Schmatt
23. Mai 2019 - 19.48

Leben und leben lassen! Ein Prinzip das sich eigentlich jeder vernünftiger, einigermassen intelligenter und demnach toleranter Mensch zueigen machen müsste und dementsprechend handeln sollte. Diese Aggressivität und menschenverachtende Respektlosigkeit scheint einfach in den Köpfen verschiedener menschenähnlicher Wesen zu wuchern und zu blühen wie Unkraut auf unbestelltem Ackerboden. Wieviel Angst und Unsicherheit muss in einem stecken, um einen anderen aufgrund seines Andersseins verbal oder tätlich anzugreifen? In Wirklichkeit sind diese Brutalos schwach, sehr schwach!