Shoura kritisiert Burka-Verbot

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Die Shoura hat in einer Mitteilung das kürzlich vorgestellte Burka-Verbot kritisiert. Die luxemburgische Vereinigung der Muslime sieht keinen Bedarf für ein solches Gesetz: „Wie oft haben die Bürger und Politiker, die ein solches Gesetz fordern, eine Frau in einer Burka gesehen?“ Ein Stück Stoff habe eine Debatte ausgelöst, die für eine „offene und tolerante Gesellschaft“ unnütz und kontraproduktiv sei.

Die Vereinigung kritisiert auch, dass keiner der Politiker sich mit einer Burka-Trägerin unterhalten habe: „Da es nur etwa zehn Betroffene im Land gibt, wäre es problemlos möglich gewesen, sich ein eigenes Bild zu machen.“ Die Shoura wolle sich in Zukunft aus dieser „Non-Problematik“ raushalten. „Wir haben das Gefühl, dass es sich eher um ein populistisches Wahlkampfthema handelt, das der eine oder andere Politiker nutzt, um vor dem kommenden Wahljahr auf Stimmenfang zu gehen“, so die Mitteilung abschließend.

Umstrittenes Gesetz

Der Justizminister Felix Braz („déi gréng“) hatte in der vergangenen Woche nach langem Hin und Her einen Gesetzentwurf für ein Teil-Vermummungsverbot in Luxemburg vorgestellt. Der Entwurf ist umstritten, auch in den Reihen der eigenen Partei. So hatten beispielsweise die jungen Grünen den Entwurf verurteilt. Im vorgesehenen Gesetzestext wird das Tragen der Burka nicht komplett verboten. Während die Vermummung auf offener Straße weiter erlaubt bleibt, werden die betroffenen Trägerinnen ihre Burka in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln ausziehen müssen.