Durchsuchung bei Umweltministerium: Kriminalpolizei beschlagnahmt mehrere Dokumente

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Die sogenannte „Gaardenhaischen“- Affäre schlägt weiter hohe Wellen. Die Staatsanwaltschaft hat am Mittwoch eine Durchsuchung beim Umweltministerium angeordnet und durchführen lassen. Dabei beschlagnahmten Beamte der Kriminalpolizei mehrere Dokumente. Das teilt die Pressestelle der Staatsanwaltschaft am Mittwochabend mit.

Der ehemalige Differdinger Bürgermeister Roberto Traversini war über die Affäre gestürzt und musste sowohl das Amt in der Lokalpolitik wie auch seinen Posten als Abgeordneter abgeben. Gegen ihn wird wegen dem Verdacht auf Veruntreuung von öffentlichen Geldern, illegale Vorteilsnahme, Verschleierung und Verstoß gegen das Gesetz von kommunalen Einrichtungen ermittelt.  Durch seine Rücktritte kam es zu einigem Stühlerücken innerhalb „déi gréng“:  An die Stelle von Traversini rückt Semiray Ahmedova. 

Roberto Traversini hat vor ein paar Monaten ein Grundstück in der Nähe der route de Pétange in Niederkorn geerbt. Das besagte Haus und ein dazugehörender Schuppen grenzen direkt an den Wald. Der Schuppen befindet sich seit einigen Jahren in einem Natura-2000-Gebiet und in dem Naturschutzgebiet „Prënzebierg“. Als der allgemeine Bebauungsplan (PAG) im Jahr 1981 geändert wurde, fanden sich eine Handvoll Häuser nicht mehr in diesem Bauperimeter wieder. Im PAG werden sie seitdem als „Kleingarten und Gärtnereigebiet“ geführt. Nun soll das Haus von einer Kleingartenzone in ein Wohngebiet „übersiedeln“. An dem Haus, aber auch an dem Schuppen wurden mehrere Renovierungsarbeiten durchgeführt.

Allerdings ohne die nötigen Genehmigungen des Umweltministeriums. Diese wurden rückwirkend von Ministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“) ausgestellt. Die Umweltministerin sah sich daraufhin ebenfalls in der Kritik und stellte sich auf einer Pressekonferenz den Vorwürfen der Mitschuld, die von der Oppositionspartei CSV gegen sie vorgebracht werden. 

Einige der Umbauarbeiten wurden vom örtlichen CIGL durchgeführt. Das CIGL, dessen Dienste eigentlich nur von Personen über 60 Jahre oder hilfsbedürftigen Menschen in Anspruch genommen werden dürfen, ist eine soziale Initiative der Gemeinde zur beruflichen Wiedereingliederung. An seiner Spitze stand in Differdingen als Präsident Roberto Traversini.