Ein Monat nach dem Brand: Parking Rousegäertchen bleibt geschlossen

Ein Monat nach dem Brand: Parking Rousegäertchen bleibt geschlossen
 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Seit Montag ist bekannt, dass das Parkhaus Martyrs, besser bekannt als „Parking Rousegäertchen“, wohl noch länger geschlossen bleiben wird. Am 9. September war ein Auto im ersten Untergeschoss in Brand geraten. Das Parkhaus wird komplett renoviert und den neuesten Sicherheitsbestimmungen angepasst.

Ansonsten aber herrscht Schweigen in der Tiefgarage. Die zentrale Frage wurde bislang nicht einmal ansatzweise  von offizieller Seite beantwortet: Wie konnte es eigentlich dazu kommen, dass ein Auto in einem unterirdischen Parkhaus Feuer fängt? Und warum stellten sich die Löscharbeiten als schwieriger heraus, als die Feuerwehr zu Beginn angenommen hatte?

Die Nichtbeantwortung dieser Frage, unter Verweis auf eine laufende Ermittlung, ist natürlich ein idealer Nährboden für Vermutungen unterschiedlichster Ernsthaftigkeit. Über eine darf man aber ruhig etwas länger nachdenken. Nämlich die, dass es sich bei dem brennenden Fahrzeug um ein Elektroauto gehandelt hat. Brennende Akkuzellen eines E-Autos sind schwieriger zu löschen und setzen eine größere Hitze frei. Das könnte eine Erklärung für die etwas langwierigeren Löscharbeiten gewesen sein. Bestätigt ist diese Vermutung bisher nicht.

E-Autos brennen länger

Allerdings: Selbst wenn ein brennendes E-Auto die Feuerwehr vor eine gewisse Herausforderung stellt, besonders in einer Tiefgarage, ist man weit entfernt von Alarmismus. Aus dem Akku eines Elektroautos können giftige Gase austreten, die das Tragen von spezieller Kleidung inklusive Atemschutz erfordern. Das mache man bei einem brennenden Auto, das in einem geschlossenen Raum steht, aber ohnehin, so die Verantwortlichen des CGDIS („Corps grand-ducal d’incendie et de secours“).

Brandschutzexperten verweisen darauf, dass es in solchen Fällen vor allem auf zwei Dinge ankommt: dass erstens der Rauch schnell abgesogen wird und zweitens das E-Auto möglichst schnell aus der Garage geholt werden kann. Im „Parking Rousegäertchen“ war das am 9. September wohl nicht der Fall. Bei neuen Parkhäusern oder beim Renovieren sollte also darauf geachtet werden.

Keine Sprinkleranlage

Fest steht, dass das Parkhaus den neuesten Sicherheitsbestimmungen angepasst wird.  Nach der Wiedereröffnung werden also auch Sprinkleranlagen im ersten und im zweiten Untergeschoss sein. Dort befinden sich bisher keine, weil das in den 1970er-Jahren in den Baugenehmigungen für Parkhäuser nicht vorgeschrieben war, besonders dann nicht, wenn keine Gebäude über der Tiefgarage gebaut wurden. Das Fehlen dieser Sprinkler dürfte die Brandbekämpfung am 9. September jedenfalls nicht unbedingt vereinfacht haben. Es stellt sich also auch die Frage, warum hier nicht längst nachgerüstet wurde.

Zur Erinnerung: Vor einem Monat stand ein Fahrzeug im „Parking Rousegäertchen“ in Flammen. Durch die Hitzeentwicklung fingen vier weitere Autos Feuer und brannten komplett aus. Eine Reihe von Pkws auf dem gleichen Parkdeck wurden leicht beschädigt. Insgesamt mussten über 74 Fahrzeuge aus der Tiefgarage geräumt werden. Bei der Bergung viele Tage später durfte niemand den Parkplatz ohne Anzug und Schutzmaske betreten, wie die Kollegen von l’essentiel schrieben.