Nach offener Kritik: Armeeführung droht Gewerkschaftspräsident mit beruflichen Konsequenzen

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Am Mittwoch meldete sich das „Syndicat professionnel de la Force publique“ (SPFP) zu Wort, dem sowohl die Armee- als auch die Polizeigewerkschaft angehören. Es geht um die Einflussnahme auf die gewerkschaftliche Tätigkeit von SPAL-Präsident Christian Schleck.

Kurz vor der Generalversammlung des „Syndicat professionnel de l’Armée luxembourgeoise“ (SPAL) am 13. Mai wurde Christian Schleck von der Armeeführung zu einem Gespräch „eingeladen“, das zwei Tage später stattfand. Dabei machte man Schleck sowohl mündlich als auch schriftlich klar, dass seine gewerkschaftliche Tätigkeit problematisch und schwierig zu vereinbaren sei mit seiner aktuellen Tätigkeit. Schleck hat das „Bureau d’informations de l’Armée“ aufgebaut. In dem Gespräch ging es unter anderem um seine Kontakte zur Presse sowie um das Image, das er über die Armee verbreiten würde.

Hintergrund ist, dass der SPAL-Präsident die Probleme innerhalb der Armee (u.a. Personalmangel) offen angesprochen hatte. „Die Armee“, so Schleck am 13. Mai, „verfügt seit längerem nicht mehr über das vorgeschriebene Minimum an Soldaten.“ Und die würden wegen der hohen Arbeitsbelastung regelrecht „verheizt“ werden.

Im Rahmen des Gesprächs wurde Schleck darüber informiert, dass er mit beruflichen Konsequenzen rechnen müsse. Das SPFP und sein Präsident Pascal Ricquier zeigten sich am Mittwoch solidarisch mit Christian Schleck. Es sei eine „situation totalement inadmissible et inacceptable“, hieß es. Etwaige berufliche Konsequenzen seien „une atteinte au principe de la liberté syndicale“.