Samstag15. November 2025

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Nicht immer eine saubere Sache

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Die Römer schufen riesige Bauwerke, um frisches Wasser in ihre Städte zu leiten. Aber nicht nur das: Sie legten zum Teil auch schon eine Kanalisation an, um schmutziges Wasser wieder loszuwerden. Richtig sauber waren die Städte aber trotzdem nicht.

Nach dem Baden ziehst du den Stöpsel – und schon gurgelt das Wasser durch den Abfluss. Du gehst auf die Toilette, drückst die Spülung, und schwupps verschwindet das Geschäft in der Kanalisation. Eine saubere Angelegenheit!

Doch das war längst nicht immer so. Früher kippten viele Menschen Müll und Schmutzwasser einfach auf die Straße. Und wenn sie mal mussten, hockten sich viele einfach irgendwohin. Puh, das muss ziemlich gestunken haben.

Schmutziges Wasser entsorgen

Viele Städte in Europa bekamen erst im 19. oder 20. Jahrhundert eine Kanalisation. Ähnliche Systeme gab es aber schon viel früher. Zum Beispiel vor etwa 2500 Jahren: Damals entwickelten die Römer in ihren Städten Systeme, um ihr schmutziges Wasser zu entsorgen.

In Rom gab es etwa die Cloaca Maxima. Das heißt so viel wie „größter Abwasser-Kanal“. Der Kanal war viele Hundert Meter lang und leitete die Abwässer der Stadt in den Fluss Tiber.

Die Cloaca Maxima war aus Stein gemauert. Aber die Römer nutzten auch andere Materialien für ihre Abwasser-Kanäle: Holz oder Steinplatten etwa. Einige Kanäle waren nur offene Abfluss-Rinnen, andere geschlossene Röhren.

Nicht ganz sauber

Die römischen Städte waren aber nicht total sauber. Das lag auch daran, dass nur ein Teil der Häuser an die Kanalisation angeschlossen war. In diesen Häusern gab es zwar manchmal schon Toiletten. Und Fallrohre, die das Schmutzwasser aus den Häusern leiteten.

Das Abwasser verschwand aber nicht immer gleich unter der Erde im Kanal. „Oft kam das schmutzige Wasser auf dem Bürgersteig wieder raus“, erklärt der Experte Günther Thüry. Er hat sich viel damit beschäftigt, wie die Leute im alten Rom lebten. Er sagt: „Es schwamm dann in den Straßen, bis es irgendwann in einer Art Gulli abfloss.“ Spazierengehen war damals also kein Vergnügen, glaubt Günther Thüry.

Häuser ohne WC

Außerdem lebten viele Menschen in Häusern ohne Toiletten. Sie machten in Nachttöpfe. Oder sie hatten eine Art Plumpsklo hinter dem Haus. Der Unrat wurde dann gesammelt und regelmäßig abgeholt.

„Die Menschen haben wohl oft auch einfach an die Hausmauern gemacht“, sagt Günther Thüry. „Das weiß man zum Beispiel von Inschriften an Häusern aus der Stadt Pompeji. Dort stand so etwas wie: „Wenn du hier was machst, kriegst du Übles“.

Das zeigt: Die Besitzer der Häuser waren ganz schön wütend. Auch die alten Römer machten sich also schon Gedanken darüber, wie viele Menschen zusammenleben können – ohne dass es überall stinkt.