Forscher entdecken riesige Algenblüte

Forscher entdecken riesige Algenblüte
(dpa)

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Ein Festmahl für die Tierwelt: In der Antarktis gibt es eine ungewöhnlich große Algenblüte. Herbeigewehter Schnee mit Staub und Eisen könnte unter anderem das Phänomen ausgelöst haben.

Wissenschaftler haben eine riesige Algenblüte in der Antarktis entdeckt. „Kleinere Blüten haben wir schon gesehen, aber noch nie eine so große in dieser Region“, berichtete der Forscher Jan Lieser von der Universität Tasmanien (Australien) am Montag. Der bräunlich-grüne Teppich sei sogar aus dem All zu sehen.

Die Algenblüte habe ein Ausmaß von etwa 100 mal 200 Kilometer. Er habe sie auf Aufnahmen eines Satelliten der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa entdeckt, hieß es.

„Das große Fressen“

„Wir erwarten, dass da unten jetzt ein riesengroßes Fressgelage losgeht“, sagte der Meteorologe und Marineglaziologe Lieser. Die Lebewesen in dieser antarktischen Region – von Krill bis zu den Walen – könnten sich jetzt mit den Algen den Magen vollschlagen. Weltweit stehen kleine Algen am Beginn vieler Nahrungsketten.

Nach Angaben des Wissenschaftlers gibt es vermutlich mehrere Ursachen für das Phänomen. „Schnee könnte mit dem Wind Staubkrümel und darin enthaltenes Eisen in die Antarktis getrieben und somit das Algenwachstum gefördert haben.“ Wahrscheinlich habe auch schmelzendes Festeis – eine besondere Form von Meereis – Staub und Dreck enthalten und jetzt freigesetzt. Eisen ist im Meer vielfach Mangelware.

Derzeit werden Proben genommen, um die Algen bestimmen zu können. „Wahrscheinlich handelt es sich um Phaeocystis“, sagte Lieser. Sie kommt in allen Meeren vor. Die Algenblüte sei erstmals am 20. Februar entdeckt worden und werde vermutlich noch zwei Wochen erhalten bleiben, berichtete der Experte weiter.