Peugeot sichert sich Milliarden-Geldspritze

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Peugeot einigt sich mit Dongfeng und der Regierung in Paris. Beide Konzerne wollen ihre Kooperation vertiefen. Das Überleben von Peugeot steht auf dem Spiel.

Der angeschlagene Autobauer Peugeot hat sich Insidern zufolge mit seinem chinesischen Partner Dongfeng und der französischen Regierung über eine Kapitalspritze von bis zu vier Milliarden Euro geeinigt. Die Vereinbarung werde der Peugeot-Konzernführung am kommenden Dienstag vorgelegt und voraussichtlich noch am gleichen Tag als unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet, sagten am Mittwoch drei Personen mit direkter Kenntnis der Situation.

Der Einigung zufolge werden Peugeot und Dongfeng ihr bestehendes Joint Venture ausbauen und auch ihre gemeinsame Forschung und Entwicklung mit Blick auf eine Expansion in Südostasien intensivieren. Die Autokrise in Europa hält bereits seit sechs Jahren an und hat PSA Peugeot Citroen besonders stark getroffen. Im vergangenen Jahr verbrannte der Konzern Schätzungen zufolge Barmittel in Höhe von etwa 1,5 Milliarden Euro. Hinzu kommen die Kosten für Stellenstreichungen und die Schließung eines großen Werks bei Paris. Deshalb ist der nun vereinbarte Aktienverkauf an Dongfeng und die französische Regierung möglicherweise Peugeots letzte Überlebenschance, nachdem zuvor Gespräche mit der Opel-Mutter General Motors gescheitert waren. Peugeot verhandelt seit Monaten mit Dongfeng über einen Rettungsplan. Nun sollen der chinesische Hersteller und der französische Staat jeweils einen Anteil von 14 Prozent an dem traditionsreichen Konzern übernehmen.

Aktien für 7,50 Euro

Beide Investoren erhalten Peugeot-Aktien für je 7,50 Euro – ein kräftiger Preisnachlass zum gegenwärtigen Aktienkurs von 12,50 Euro. Peugeot soll drei Milliarden Euro durch den Einstieg von Dongfeng und der französischen Regierung erhalten. Altaktionäre bekommen ebenfalls die Möglichkeit zum Kauf weiterer Aktien – dadurch sollen bis zu eine Milliarde Euro hinzukommen.

Der wichtigste verbliebene Streitpunkt ist den Insidern zufolge die Auswahl eines unabhängigen Verwaltungsratsvorsitzenden. Die französische Regierung favorisiert den Spitzenbeamten Louis Gallois, während Dongfeng die prominente französische Geschäftsfrau Patricia Barbizet vorzieht. Beide Kandidaten sind bereits in dem Gremium vertreten. Peugeot wolle die Einigung in der kommenden Woche bei Vorlage der Jahresbilanz verkünden, verlautete aus den Kreisen.