Alles Banane nach den Media Awards

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Claude Muller ist Geschäftsführender Direktor der Werbeagentur Comed. Im Gespräch mit dem Tageblatt kommt er auf die „Media Awards“-Zeremonie der vergangenen Woche zurück.

Er spricht über die Preise, welche seine Agentur gewonnen hat, und geht auf die unterschiedlichen Aspekte der verschiedenen Werbesegmente ein.

„Eine gute Annonce muss nicht unbedingt dem Publikum gefallen, solange sie den vom Kunden gewünschten Effekt erzeugt“, meint Claude Muller, geschäftsführender Direktor von Comed, dem Tageblatt gegenüber.

Die Werbeagentur Comed hat bei den Media Awards vor ein paar Tagen zwei Preise gewonnen. Muller freut sich über beide, auch wenn der Publikumspreis für „Just Do Eat“ wohl ein besonderes Schmankerl darstellt.

„Ganz oft gewinnen Kampagnen, die über einen längeren Zeitraum gelaufen sind. Was man von der „Just Do Eat“-Kampagne eben nicht behaupten kann. Hier hatte es sich um einen relativ kleinen Werbeetat gehandelt.“ Die Anzeige wurde auch nur über einen kurzen Zeitraum geschaltet, erzählt Muller.

Ziel erreicht

„Von diesem Standpunkt aus gesehen können wir behaupten, dass wir unser Ziel erreicht haben. Der Publikumspreis beweist, dass etwas bei den Menschen hängen geblieben ist. Demnach kann unser Kunde zufrieden sein.“

Natürlich seien die Jury-Entscheidungen jedes Jahr extrem diskutabel und werden auch extrem diskutiert. „Wie kann es anders sein, dass bei einer kleinen Gruppe subjektive Entscheidungen ausschlaggebend sind.“ Eine Anerkennung durch professionelle Kollegen sei deshalb aber nicht weniger wert als ein Publikumspreis.

„Gerade weil wir ja einen kreativen Beruf ausüben, haben die Meinung der Kollegen und die darauf folgenden Diskussionen innerhalb der Branche ihre Wichtigkeit.“

Seit einigen Jahren werden auch Preise für Werbekampagnen im Internet vergeben. Eine überaus schwierige Sache, wie Claude Müller findet: „Es ist schwierig, die Werbung im Internet über den Weg eines Award zu bewerten. Im Gegensatz zur TV- oder Kino-Werbung – bei der das Publikum ja einen frontalen, direkten Kontakt hat – gibt es dermaßen vielfältige Formen, wie man für das Web arbeiten kann.“ Man sei ja längst über das klassische Banner für die Webseite hinaus.

Nur ein Teil der „Wahrheit“

„Es handelt sich ja auch um ‚Media‘-Awards. Das heißt keine Internetseite, keine Facebook-Kampagne, usw., usf. wird in Betracht gezogen.“ Da man sich nur auf die reine Medienwerbung beschränke, würde man also nur einen Teil der „Wahrheit“ in Betracht ziehen.

Die Werbeagentur Comed hat dieses Jahr auch einen Bronze-Award im Bereich B2B Presse erhalten. „In diesem Segment geht es ja nicht unbedingt darum, so viele Menschen wie möglich zu erreichen.“ Das Zielpublikum für eine B2B-Annonce ist rein professionell.

Es sollte also lieber nicht den berühmten „Faustschlag ins Gesicht“ versetzt bekommen. „Aber auch hier gibt es Möglichkeiten, auf eine kreative Art und Weise sein Zielpublikum zu erreichen.“ Denn auch hierbei gelte es, sich zumindest von der Masse der anderen Werbungen absetzen zu können, damit man besser wahrgenommen wird.

Man könnte in Zukunft vielleicht auch den Weg gehen, der u.a. in Belgien beschritten wird, nämlich die Effizienz der Werbung auszeichnen, meint Werbefachmann Claude Muller zum Abschluss.