Air Berlin schluckt Lauda´s Fluglinie

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Der dreimalige Formel-1-Weltmeister und Luftfahrtunternehmer Niki Lauda verkauft seine Airline flyniki an den deutschen Partner Air Berlin .

Air Berlin übernimmt die Fluglinie Niki des ehemaligen Rennfahrers Niki Lauda komplett. Das kündigte Lauda bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien an. Die Berliner Airline hielt bisher knapp die Hälfte der österreichischen Billigfluggesellschaft. Air Berlin-Chef Hartmut Mehdorn sagte, der ursprüngliche Name werde beibehalten: „Niki bleibt Niki als Marke“, sagte Mehdorn.

Niki wird nach Angaben von Air Berlin künftig von Laudas österreichischer Privatstiftung geführt. Damit sollen dort die Start- und Landerechte gesichert werden. Unternehmensgründer Lauda wird in der Führung von Air Berlin den Posten eines Verwaltungsrats (Non-Executive Director) übernehmen.

Der Flughafen Wien soll als das vierte Drehkreuz von Air Berlin ausgebaut werden. Mehdorn will nach eigenen Angaben bei der Air Berlin, die derzeit defizitär ist, Gewinne schreiben. „Mit Niki wird das Air-Berlin-Netz gerade auf dem schnell wachsenden Märkten in Osteuropa noch schlagkräftiger“, sagte Hartmut Mehdorn, der Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft seit September führt.

Umstrukturierung kommt bald

Sie hält bislang 49,9 Prozent an Niki. Nun überträgt Laudas Privatstiftung auch die übrigen 50,1 Prozent der Anteile und tilgt damit ein Darlehen von 40,5 Millionen Euro, das Air Berlin den Österreicherin im vergangenen Jahr gewährt hatte.

Die Umstrukturierung werde „zeitnah“ erfolgen, hieß es. Niki bleibe rechtlich ein selbstständiges österreichisches Unternehmen mit eigener Geschäftsführung. Wer diese übernimmt, sei noch offen, sagte ein Air-Berlin-Sprecher. Air Berlin ist eine Aktiengesellschaft (plc) nach britischem Recht und hat deshalb ein Board, das die Funktionen von Vorstand und Aufsichtsrat vereinigt.

Niki wird im laufenden Jahr nach eigenen Angaben mit 800 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 430 Millionen Euro erreichen und rund 4,3 Millionen Fluggäste befördern. Im kommenden Jahr soll die Flotte um zwei auf dann 23 Flugzeuge anwachsen.