SchwimmenZwei neue Landesrekorde: Julie Meynen überzeugt bei ihrer Premiere in der ISL 

Schwimmen / Zwei neue Landesrekorde: Julie Meynen überzeugt bei ihrer Premiere in der ISL 
Julie Meynen präsentierte sich bei ihrem ersten Einsatz in der International Swimming League am Wochenende in Topform Archivbild: Gerry Schmit/Tageblatt

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Am vergangenen Wochenende feierte die luxemburgische Schwimmerin Julie Meynen ihre Premiere bei der International Swimming League. In der Eliteserie treffen etwa 300 Schwimmer aus zehn Teams aufeinander. Die Toronto Titans, der Klub von Meynen, konnte mit der Leistung der 23-Jährigen sehr zufrieden sein – sie verbesserte gleich zwei Landesrekorde. 

2019 wurde die „International Swimming League“ ins Leben gerufen – ein Turnier über mehrere Stationen für Profivereine. Der Erfolg gab den Organisatoren recht und einer Fortsetzung stand nichts im Weg. Die Idee wurde ausgebaut und die Teilnehmerliste von acht auf zehn Vereine aufgestockt. Neben vier amerikanischen und vier europäischen Klubs fanden Toronto (CAN) und Tokio (JAP) Aufnahme in den Circuit.

Die Pandemie forderte allerdings ein Umdenken bei der Organisation. Statt mehrerer Stationen beschränkte man sich auf einen Austragungsort – die Wahl fiel auf Budapest. Unter strengen Hygieneprüfungen zogen vor zwei Wochen rund 350 Schwimmer auf der Margareteninsel ein und lebten fortan in ihrer eigenen „Bubble“. Im Konzert der Großen durfte auch eine Luxemburgerin mitspielen. Anfang des Jahres wurde Julie Meynen gleich von zwei Vereinen kontaktiert, die Schwimmerin der Auburn Tigers (Alabama/USA) entschied sich gegen Los Angeles und für Toronto.

In der Duna Arena stehen noch bis zum 10. November zehn Runden auf dem Programm, die sogenannten Matches. Die besten acht Vereine werden das Halbfinale bestreiten, die besten vier das Finale, das am 21./22. November ausgetragen wird. Pro Match treten vier Vereine gegeneinander an. In den 39 Events (5 Staffeln) dürfen je zwei Schwimmer (bzw. Staffeln) pro Team eingesetzt werden. Eine Mannschaft besteht aus maximal 36 Schwimmern, am Wettkampftag dürfen nur 24 Akteure (je zwölf Männer und Frauen) eingesetzt werden, plus vier (2 und 2), die nur Staffel schwimmen dürfen.

Startschwierigkeiten

Die Toronto Tigers kamen erstmals am Wochenende am dritten Match-Tag zum Einsatz, Julie Meynen gehörte zur ersten Wahl. Die Kanadier trafen auf die Aqua Centurions (Rom/ITA), Tokio Frog Kings (JAP) und L.A. Current (Los Angeles/USA). Meynen feierte ihren ersten Einsatz in der 4×100-m-Freistilstaffel, mit Claire Fisch, Anna Egorova und Lisa Bratton. Als Startschwimmerin schlug die Luxemburgerin im ungarischen 25-m-Becken auf Platz drei in 53,39 Sekunden an. Damit präsentierte sie sich nach der langen Pause bei ihrem ersten Einsatz gleich in Topform. Die Zeit lag 6/100 Sekunden unter ihrem bestehenden Landesrekord von der Kurzbahn-EM 2015. Allerdings konnten ihre Mitstreiterinnen die Position nicht verteidigen, die Toronto-Staffel schloss auf Platz 6 (von 8) ab.

Nicht optimal verlief der erste Einzelstart der 23-Jährigen, als sie im Sprint (50 m Kraul) in 25,08 nicht über den letzten (8.) Platz hinauskam. Auch bei den „Duellen“ (je die Hälfe der Teilnehmerinnen kommen eine Runde weiter, bis zum Finale mit zwei Athletinnen) schlug Julie Meynen auf Platz acht an, diesmal aber mit einer Zeit von 24,76, was Gleichbedeutend mit einem zweiten Landesrekord und einer Verbesserung von 1/10 Sekunden der Zeit von den Wintermeisterschaften 2015 war.

Überzeugende Leistung in der Staffel

Julie Meynen trat in Budapest zwei weitere Male an, über 100 m Kraul. Im Einzel belegte sie Rang 7 in 53,60. Damit hatte sie ihre Reserven nicht aufgebraucht und legte mit der gemischten Staffel (4×100 m Kraul) noch einmal zu. Nach den Einsätzen von Yuri Kisil, Blake Pieroni und Rebecca Smith lag Toronto „nur“ an Position vier. Julie Meynen war die Schlussschwimmerin und brachte ihre Mannschaft auf Platz zwei nach vorne, hinter Los Angeles und vor Tokio.

Diese wichtigen Punkte verhalfen den Titans zu Platz sieben in der Gesamtwertung. In der Einzelwertung schloss die Luxemburgerin auf Platz 78 (von 105) ab und steht in der Turnierwertung (nach 3 Runden) auf Platz 193 (von 273), mit nur einem einzigen Aufritt. Ihren nächsten Auftritt werden die Toronto Titans am 1./2. November (6. Match-Tag) bestreiten. Gegner werden Energy Standard (Paris/F), Aqua Centurions und New York Breakers (USA) sein