Zum Schluss starke Jeunesse steht im Finale

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Jeunesse Esch steht am Samstag (26.05.12) im Finale der Coupe de Luxembourg. Trotz Differdinger Dominanz besiegten die Escher durch ein Tor von Dieumerci Ndongala in der Verlängerung den Titelverteidiger mit 2:1.

Jeunesse-Trainer Sébastien Grandjean entschied sich vor der Partie, mit Yassine Benajiba und Damien Miceli zwei Eckpfeiler seiner Offensivabteilung auf der Bank zu lassen. Denis Agovic hatte die Spezialaufgabe, D03-Spielmacher Gilles Bettmer in Manndeckung zu nehmen. Differdingen trat – bis auf den gesperrten Mathias Jänisch – in Bestbesetzung an.

Bereits nach weniger als 120 Sekunden gab es den ersten Aufreger. Hoffmann verlor den Ball an Caron, der allein in Richtung Tor zog und die Führung erzielte. Doch der Linienrichter hatte anscheinend ein Foul bei dieser Aktion gesehen und Schiedsrichter Bindels entschied, den Treffer abzuerkennen. Dies trieb D03-Trainer Paolo Amodio ein erstes Mal zur Weißglut. „Ich verstehe jetzt noch nicht, was er dort gesehen hat“, so der ehemalige Jeunesse-Spieler nach Spielende. Es entwickelte sich eine nervöse, von Fehlpässen und vielen Stockfehlern geprägte Anfangsphase.

Hektik

Hektik auf dem Platz und den Tribünen machte sich breit. Die Heimelf hatte Probleme, die rechte Angriffsseite der Escher in den Griff zu bekommen. Davon profitierte Jeunesse in der 24′: Ndongala erlief einen Steilpass, umkurvte Siebenaler und passte raus zu Gomez, der mit einem Flachschuss den Rekordmeister in Führung brachte. Differdingen – das bis dahin das Spiel gemacht hatte – war in den ersten Minuten danach nicht mehr imstande, die Partie in die Hand zu nehmen. Chaos schlich sich ins Spiel ein. Doch kurz vor der Pause brachte Bettmer sein Team wieder in die Spur. Mit einem strammen Freistoß aus 25 m erzielte der Nationalspieler den Ausgleich. Er profitierte dabei von der löchrigen Zwei-Mann-Mauer der Jeunesse.

Beide Teams begannen die zweite wie die erste Halbzeit: nervös. Differdingen nahm, wie es sich für einen Titelverteidiger gehört, das Heft in die Hand und kam durch einen Weitschuss von Kettenmeyer und Carons Pfostentreffer gefährlich vor das Tor. Die Roten dominierten, während Jeunesse erfolglos versuchte, mit Konterangriffen zu reagieren. Die beste Chance der zweiten Hälfte hatte Er Rafik, doch Oberweis war bei dessen Kopfball auf der Hut.

Offener Schlagabtausch

Nach 90 Minuten war keine Entscheidung gefallen, und so durfte der „Thillebierg“ zusätzliche 30 letzte Minuten erleben. Jetzt erwachte die Jeunesse endlich und hatte durch Quéré nach fast einer Stunde wieder eine Chance. Die Gäste legten nach durch einen gefährlichen Weitschuss von Collette.

Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Man spürte förmlich, dass beide das Elfmeterschießen vermeiden wollten. Aus heiterem Himmel gingen die Escher dann wieder in Führung. Ramdedovic schickte Ndongala, der Hym überwand. Differdingen stemmte sich gegen die Niederlage, fand aber seinen Meister im glänzend aufgelegten Oberweis, der mit seinen Paraden die Finalteilnahme der Jeunesse sicherte.

Stimmen zum Spiel

Paolo Amodio (D03-Trainer):
„Nicht immer gewinnt die beste Mannschaft. Oberweis hat heute eine Klasseleistung gezeigt und die Jeunesse gerettet. Wir wollten den Sieg eigentlich mehr als sie. Trotzdem, Glückwunsch an die Escher.“

Tom Siebenaler (D03): „Die Partie war sinnbildlich für unsere Saison. Wir haben die Chancen, machen sie nicht rein und der Gegner gewinnt am Ende. Es wäre auch kein Trost, wenn wir uns noch als Vierte für die Europa League qualifizieren würden. Diese Saison war umsonst.“

Sébastien Grandjean (Jeunesse-Trainer): „Wir haben den Differdingern das Spiel überlassen. Es bringt uns nichts, schön zu spielen, wenn wir nicht gewinnen. So wird es auch im Finale sein.“

Dino Ramdedovic (Jeunesse): „Phänomenal. Es ist unbeschreiblich, dass wir so ein verrücktes Spiel gewonnen haben. Wir stehen jetzt im Finale, das hätte uns vor der Saison keiner zugetraut. Beim entscheidenden Treffer habe ich den Ball sofort auf ‚Dieu‘ weitergegeben. Bereits in der ersten Hälfte hat er mir einige Male geraten, das Spiel zu drehen, zum Glück habe ich es in dieser Aktion getan.“