Weltmeister Dale Oen tot

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Der rätselhafte Tod eines Weltmeisters im Höhentrainingslager für Olympia schreckt die Schwimm-Szene auf: Der Norweger Alexander Dale Oen brach im US-Bundesstaat Arizona beim Duschen zusammen und konnte nicht mehr gerettet werden.

Ein Krankenhaussprecher in Flagstaff sowie Teamkollegen des 26-Jährigen bestätigten den Todesfall gestern der Zeitung Bergens Tidende.

Oen sei einem Herzinfarkt erlegen, teilte der norwegische Verbandspräsident Per Rune Eknes mit. „Das ist der schlimmste Tag, den das norwegische Schwimmen je hatte“, sagte er. Oen galt als größte Medaillenhoffnung für das skandinavische Land bei den Spielen Ende Juli in London.

Der Olympia-Zweite über 100 m Brust von 2008 hatte vergangenes Jahr in Schanghai den ersten Titel Norwegens bei einer Schwimm-WM geholt. Drei Tage nach der Ermordung von 77 Menschen durch den Rechtsradikalen Anders Behring Breivik nahm er die Goldmedaille mit Tränen in den Augen entgegen. Zuvor war er mit Fragen über die Tragödie bestürmt worden und hatte trotzdem das Rennen gewonnen.

Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg

Nach den Zeitungsangaben hatten sich Teamkollegen nach dem Training in Flagstaff am Montagabend gewundert, dass Oen so lange in der Dusche blieb. Als er auf ihr Klopfen nicht reagierte, brachen sie die Tür auf und fanden Oen bewusstlos auf dem Boden. Der sofort herbeigerufene Mannschaftsarzt Ola Rønsen blieb mit Wiederbelebungsversuchen ohne Erfolg. Im Krankenhaus von Flagstaff wurde der Schwimmer gut eine Stunde später für tot erklärt.

Oen hatte in den vergangenen Wochen über Schulterschmerzen geklagt, sich aber nach Behandlung mit Cortison in den USA optimistisch gezeigt. Norwegens Team-Trainer Petter Løvberg hatte vor dem schockierenden Todesfall erklärt, dass Oen ausgeprägten Ehrgeiz beim Training gezeigt habe.